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Potsdam-Mittelmark: Sowjetisches Ehrenmal geschändet

Parolen auch auf Werderaner Straßen

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Werder (Havel) - Das Ehrenmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Sowjetsoldaten auf dem Werderaner Friedhof an der Kemnitzer Straße ist in der Nacht zum 8. Mai geschändet worden. Unbekannte Täter haben es mit Parolen wie „Befreiung ist eine Lüge“ und „Mord“ beschmiert. Entdeckt wurde die Schändung von Mitgliedern des Ortsverbandes der Linken, die am Dienstagvormittag Blumengebinde am Ehrenmal ebenso wie an der Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Friedhof niedergelegt haben.

Ein ähnlicher vier mal vier Meter großer Schriftzug ist, ebenfalls in der Nacht zum Dienstag, mit weißer Farbe auf die Fahrbahn des Altenkirchweges vor dem Werderaner Oberstufenzentrum geschmiert worden. Bürgermeister Werner Große (CDU) erklärte Dienstagmittag auf Anfrage, die Stadtverwaltung habe bereits Anzeige bei der Polizei erstattet. Noch am Montagnachmittag hatten laut Große Mitarbeiter der Stadtverwaltung das Ehrenmal kontrolliert und nichts festgestellt.

Wie der Bürgermeister sagte, seien bereits in den vergangenen Tagen ähnliche Parolen in der Stadt entdeckt worden, unter anderem vor der Eröffnung des Blütenfestes am 28. April auf der Fahrbahn der Eisenbahnstraße. Die Schriftzüge wurden unverzüglich entfernt. Große geht davon aus, dass es sich in allen Fällen mit hoher Wahrscheinlichkeit um den gleichen Täter handele.

Die Ortsvorsitzende der Werderaner Linken, Renate Vehlow, verurteilte die Schändung des Ehrenmals am Dienstag scharf. Der 8. Mai 1945 markiere den entscheidenden Sieg über faschistische Barbarei und Krieg. „Er beendete das millionenfache Morden der Nazis“, so Vehlow. Bereits im Jahr 2009 war das Ehrenmal in Werder ebenfalls in der Nacht zum 8. Mai schon einmal von unbekannten Tätern geschändet worden. Damals fand die Polizei Tücher und Aufkleber mit rechtsradikalen Parolen am Denkmal.

Die Polizei ermittelt und sucht jetzt nach Zeugen, denen verdächtige Personen oder Fahrzeuge zur Tatzeit aufgefallen sind. Hinweise an die Polizei unter Tel. (0331) 5508 1224 oder im Internet auf www.internetwache.brandenburg.de. ldg

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