Potsdam-Mittelmark: Spargelbauern legten Flächen still Mangel an Erntehelfern
wird zum Politikum
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Beelitz - Wegen fehlender Erntehelfer mussten in Brandenburg in diesem Jahr nach Angaben der Spargelbauern rund 15 Prozent der Flächen still gelegt werden. „Da wir in diesem Jahr eine ausgesprochen gute Ernte haben, bedeutet dies zwar Einbußen, aber keine Existenz bedrohenden“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, am Sonntag. Viele bewährte polnische Kräfte seien lieber nach Großbritannien oder Skandinavien gegangen, wo sie im Gegensatz zu Deutschland auch in ihren angestammten Berufen arbeiten könnten.
In der „Bild am Sonntag“ sprach der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Gerd Müller (CSU), von erheblichen Schwierigkeiten bei der Ernte-Einbringung. Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes ist unter anderem eine Regelung von Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) Schuld daran. Diese begrenzt die Zahl der Arbeitserlaubnisse für osteuropäische Kräfte. „Auch in Deutschland sollte die volle Freizügigkeit für Erntehelfer aus Osteuropa gelten“, meinte Jakobs. In und um Beelitz liegt das größte ostdeutsche Spargel-Anbaugebiet.
Insgesamt wird das Edelgemüse in Brandenburg auf fast 2500 Hektar geerntet. „Schätzungsweise 6000 bis 7000 Helfer stechen auf den Feldern“, sagte Jakobs. Die diesjährige Ernte sei zu drei Viertel eingefahren.
„Die jüngsten Regenfälle haben verhindert, dass die Stangen zu dünn werden.“ Ein Kilo beste Qualität kostet zwischen 5 und 7 Euro. „Die große Menge hat sich für uns negativ auf die Preise ausgewirkt“, beklagte Jakobs. Er rechnet damit, dass in Beelitz die Erntemenge des Vorjahres um etwa zehn Prozent übertroffen wird. Damals waren es bei den Vereinsmitgliedern 5000 Tonnen. Landesweit wurde 11 500 Tonnen gestochen. Die Spargelsaison endet am 24. Juni. dpa
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