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Potsdam-Mittelmark: Spargelsaison nicht berauschend

Auf den Feldern rund um Beelitz gibt es derzeit oft nur ein Drittel der erhofften Erntemenge

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Beelitz - Die Spargelerträge rund um Beelitz bleiben aufgrund der kühlen Witterung derzeit weit hinter den Erwartungen zurück. „Die Saison ist wenig berauschend“, sagte der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Manfred Schmidt, gestern den PNN. Derzeit werden pro Hektar nur etwa 70 bis 80 Kilo täglich geerntet. Das ist die Hälfte, teilweise sogar nur ein Drittel der Menge, die an warmen, sonnigen Tagen gestochen werden kann. Auch würden nicht alle Spargelstangen der gewünschten Qualität entsprechen. Überdurchschnittlich viel hohlen und holzigen Spargel habe man in den vergangenen Tagen aussortieren müssen. Die Verbraucher spüren den Engpass an den Preisen. Für ein Kilo Spargel der ersten Qualität müssen gegenwärtig um die 6 Euro gezahlt werden.

Die diesjährige Spargelsaison in Brandenburg war am 20. April bereits sehr durchwachsen gestartet worden. Erst Anfang Mai hatten Sonne und Temperaturen über 20 Grad das begehrte Edelgemüse in Brandenburg richtig sprießen lassen. Doch die Freude für Landwirte und Feinschmecker hielt nicht lange an. Seit Tagen sind die Spargelfelder oft in den Mittagsstunden bereits abgeerntet. Die Vorräte wurden vielerorts aufgebraucht.

In Brandenburg wird laut Auskunft des Agrarministeriums auf 2400 Hektar Spargel angebaut. In Beelitz liegt das größte geschlossene Spargel-Anbaugebiet Deutschlands mit 1000 Hektar und einer 150-jährigen Tradition. Kleinere Anbaugebiete gibt es in der Prignitz, im Barnim, im Oderland und in der Lausitz.

Wie im Vorjahr hatten die Beelitzer Landwirte mit einem Gesamtertrag von rund 6000 Tonnen Spargel und vielleicht sogar etwas mehr gerchnet. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, ist derzeit fraglich. „Wir haben bisher weniger als die Hälfte der geplanten Menge geerntet“, sagt auch Jürgen Hoffmann von der Erzeugerorganisation Beelitzer Spargel GmbH. Die Zeit werde knapp, denn traditionsgemäß wird am 24. Juni der letzte Spargel gestochen. Mit dem Problem stünden die Beelitzer Spargelbauern aber nicht allein. Auch in anderen deutschen Anbaugebieten sowie in den Niederlanden gebe es derzeit nur niedrige Erträge.

„Wir können nur auf Sonne und einen guten Schlussspurt in den verbleibenden drei Juniwochen hoffen“, so Hoffmann. Das Beelitzer Spargelfest, das in diesem Jahr zu den Pfingstfeiertagen stattfindet, könnte noch einmal den Auftakt zu einer „Schlussoffensive“geben und den Appetit bei den Kunden so richtig anregen (siehe nebenstehenden Artikel). Garantiert sei laut Hoffmann, dass es zu den drei Festtagen in Beelitz genug von dem weißen Edelgemüse für die Besucher gebe – frisch oder zu leckeren Spargelgerichten verarbeitet. Hagen Ludwig

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