zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: SPD weiter für Fonds gegen Stundenausfall Albers erwägt flexiblen Umgang mit Mitteln

Stahnsdorf - Ein eigener kommunaler Fonds, aus dem Lehrervertretungen finanziert werden, bleibt ein wichtiges Anliegen der Stahnsdorfer SPD. Die Sozialdemokraten wollen damit Unterrichtsausfälle an den beiden kommunalen Grundschulen kompensieren.

Stand:

Stahnsdorf - Ein eigener kommunaler Fonds, aus dem Lehrervertretungen finanziert werden, bleibt ein wichtiges Anliegen der Stahnsdorfer SPD. Die Sozialdemokraten wollen damit Unterrichtsausfälle an den beiden kommunalen Grundschulen kompensieren. Zweimal ist die Fraktion in der Gemeindevertretung bislang mit einem Antrag gescheitert, die dafür nötigen Mittel bereit zu stellen – die Fraktionen von CDU und Bürger für Bürger votierten dagegen.

Auf dem gestrigen Neujahrsempfang der Stahnsdorfer SPD, der die Bildung in der Region zum Thema hatte, wiederholte SPD-Gemeindevertreterin Ruth Barthels die Forderung. „Wir haben im Haushalt genug Geld, um eine eigene Vertretungsreserve vorzuhalten“, argumentierte sie. Für die beiden Grundschulen würden 8000 Euro reichen. Die Nachbarkommunen Teltow und Kleinmachnow gingen beispielhaft voran und hätten jeweils mehrere tausend Euro in eigenen Vertretungsfonds angelegt. Der Verweis der anderen Stahnsdorfer Fraktionen auf die Zuständigkeit des Landes, „sei gut und schön“, so Barthels, „aber damit lösen wir das Problem des akuten Ausfalls nicht.“

Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) ist in dieser Frage etwas zögerlich. „Wir wollen das Land nicht aus der Pflicht nehmen“, sagte er am Rande des Empfangs den PNN. Man dürfe auch die Positionen von Kommunen nicht schwächen, die das Geld für einen eigenen Fonds nicht haben und umso mehr auf die Reaktion des Landes angewiesen sind. Dennoch könne sich Albers einen „flexiblen“ Umgang mit einem Etatposten vorstellen, der in Stahnsdorf für Förderunterricht zur Verfügung steht. Dieses Geld – 3000 Euro – könnte eingesetzt werden, um Defizite im regulären Stundenplan auszugleichen.

Beim Land genieße Bildung bei allen Sparmaßnahmen Priorität, versicherte die Vize-Fraktionschefin der SPD-Landtagsfraktion, Susanne Melior. Im Koalitionsvertrag mit der Linken seien „wichtige Dinge“ geregelt, die auch für Stahnsdorf eine Rolle spielen würden. Dazu gehöre das neue Stellenprogramm, mit dem sich der Schüler-Lehrer-Schlüssel verbessern soll und „vor allem neue und junge Lehrer“ an die Schulen kommen sollen. Zudem sei das Gesetz für ein Schüler-Bafög „im Rohr“, das Kindern aus sozial schwachen Familien Chancengleichheit bei der Ausstattung mit Büchern, PC-Technik und Lernmaterialien ermögliche.

Ein weiteres Thema bei der SPD war der geplante Gymnasiumsneubau in der Heinrich-Zille-Straße. Die Entscheidung des Landkreises, es Stahnsdorf anzusiedeln, sei durch den aktuellen Demografiebericht der Bertelsmann-Stiftung bestätigt worden, betonte Ruth Barthels. Demnach werde der Anteil der 6- bis 18-Jährigen an der Gesamtbevölkerung des Ortes in den nächsten zehn Jahren steigen. „Der Bedarf an Schulplätzen wird konstant hoch bleiben“, gab sich Barthels überzeugt. Das verlange die Pflege und Weiterentwicklung des Bildungsangebotes in der Region, das neben Potsdam „einzigartig“ im Land Brandenburg sei, wie Stahnsdorfs SPD-Ortschef Heinrich Plückelmann befand. Peter Könnicke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })