Potsdam-Mittelmark: SPD will ihre ablehnende Haltung aufgeben
Erneute Sondersitzung der Stadtverordneten zur geplanten vierten Grundschule
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Teltow – Die vierte Grundschule in Seehof sei zum Wahlkampfthema geworden. Das stellte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) während eines Gesprächs mit rund 50 Eltern am Freitagabend im Neuen Rathaus fest. In der Tat änderten sich in den vergangenen Wochen die Positionen zur geplante evangelischen Grundschule auf dem Gelände des Diakonissenhauses gleich mehrfach. Hatten sich die Fraktionsvorsitzenden noch im Sommer darauf verständigt, zu den bereits bewilligten 1,5 Millionen Euro weitere 250 000 Euro bereitzustellen, fiel ein entsprechender Antrag in der Sondersitzung Ende August durch. Nun soll auf Drängen vieler Eltern noch vor dem Wahlsonntag eine weitere Sondersitzung einberufen werden, um erneut darüber zu befinden, ob dem freien Träger ein weiterer Zuschuss gewährt werden kann. Der kann inzwischen auf rund 80 Anmeldungen für das Schuljahr 2009/10 verweisen, von denen 60 Prozent aus Seehof kommen. Bei der neuen Abstimmung könnte nun die SPD-Fraktion das Zünglein an der Waage werden, da sie ihre ablehnende Haltung aufgeben will, wie der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Frank Fromm jetzt auf einem Elternforum angekündigte. Während die Sozialdemokraten zuvor noch ähnlich wie die Fraktion der Linken argumentiert hatten, die Schülerzahlen würden eine weitere Schule nicht erforderlich machen, heißt es nun, man habe die vierte Grundschule in Seehof nie in Frage gestellt. Unstrittig sei bislang auch nie der Zuschuss von 1,5 Millionen Euro gewesen, erklärte Fromm. Nur mit einer weiteren Erhöhung habe seine Fraktion Probleme gehabt. Dieser Summe nun doch noch zuzustimmen, liege die Erkenntnis zugrunde, so Fromm, dass die neu zu bauende Sporthalle auf dem Diakogelände von 17 bis 22 Uhr auch von Vereinen genutzt werden könne. Das gehe aus einem Vertragsentwurf hervor, den der Vorstand des Diakonissenhauses nun vorgelegt habe, so Fromm. Mit glieder anderer Fraktionen konnten sich jedoch erinnern, dass Diako-Verwaltungsdirektor Lutz Ausserfeld die Hallen nutzung für Vereine bereits in der ersten Projektvorstellung als Option angeboten hatte. Zudem merkte CDU-Fraktionschef Erhard Wigand in der Diskussionsrunde an: „Es ist schlichtweg falsch von einer weiteren Forderung zu sprechen, da der Antrag des Diako ursprünglich bereits 2,5 Millionen Euro umfasste.“ Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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