Potsdam-Mittelmark: Spielplatzverbot in Michendorf umstritten
Das geplante Alkoholverbot dagegen nicht
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Michendorf - Zum geplanten Alkoholverbot an einzelnen Plätzen in Michendorf kommt jetzt möglicherweise noch ein Spiel- und Bolzplatzverbot für Jugendliche und Erwachsene hinzu. Die neue sogenannte ordnungsbehördliche Verordnung, die das Zusammenleben in der Gemeinde regelt, wird in Michendorf weiter diskutiert und soll Anfang Juni von den Gemeindevertretern beschlossen werden. In der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses wurden weitere Vorschläge eingebracht.
Gespalten nahmen die Abgeordneten den Vorschlag der Verwaltung auf, Erwachsenen und Jugendlichen ab 14 Jahren den Zutritt zu öffentlichen Spiel- und Bolzplätzen generell zu verbieten. Ausnahmen sollen nur für Erziehungsberechtigte und Aufsichtspersonen gemacht werden. „Es gab in der Vergangenheit wiederholt Fälle, wo Jugendliche die Kinder vollgepöbelt haben, um sie vom Bolzplatz zu verdrängen“, begründete Ordnungsamtsleiterin Katleen Liermann den Entwurf. Allerdings dürften dann auch keine Rentner mehr am Rande der Spielplätze sitzen und „den Kindern beim fröhlichen Spielen zuschauen“, kritisierte CDU-Fraktionschefin Marion Baltzer. Einigkeit herrscht indes darüber, dass an Sonn- und Feiertagen Ruhe zu herrschen hat, nicht jedoch an den Samstagen. Zumindest an einem Tag am Wochenende sollen die Michendorfer die Möglichkeit haben, Arbeiten am Haus oder im Garten zu erledigen. Auch das geplante Verbot, Wasservögel zu füttern, wurde bestätigt.
Das beabsichtigte Alkoholverbot an einzelnen öffentlichen Plätzen wie den Bushaltestellen oder den Bahnhöfen ist bislang ebenfalls unstrittig. In dem Punkt orientiert sich Michendorf an Werder (Havel) und anderen Brandenburgischen Kommunen, die nach entsprechenden Verboten bereits erste Erfolge erzielt haben. In der Großgemeinde musste im Winter 2007 das Ordnungsamt zusammen mit der Polizei einschreiten, als Jugendgruppen am Bahnhof Michendorf getrunken und Fahrgäste belästigt hatten. Neben solch repressiven Maßnahmen setzt die Gemeinde auch auf die Jugendarbeit, erwägt nach wie vor, einen Streetworker einzustellen.
SPD-Fraktionschefin Andrea Alms forderte schließlich, die Pflicht zur Beseitigung von Tierkot stärker durchzusetzen und Verstöße gezielt zu ahnden. Dies solle in Zukunft auch für Reiter gelten, Pferdeäpfel seien besonders in Langerwisch ein Problem. Thomas Lähns
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