Potsdam-Mittelmark: Sportstadt baut neue Sporthalle
Pläne für 3,2 Millionen Euro teuren Neubau am Gymnasium in Werder (Havel) vorgestellt
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Werder - Die Stadt Werder (Havel) wird sich bei ihrem Engagement für den Breitensport nicht zurücklehnen – auch wenn ihr am Samstag der Titel „Sportlichste Stadt des Landes Brandenburg“ verliehen wird (PNN berichteten). Am Mittwochabend wurden im Bauausschuss die Pläne für einen Sporthallenneubau am Ernst-Haeckel-Gymnasium vorgestellt. Er soll – mit Rängen für bis zu 199 Zuschauer versehen und für fast alle Wettkampfsportarten ausgebaut – für den Schul- und Vereinssport genutzt werden.
Fördermittel wird es für den Neubau nicht geben, wie die Stadtverwaltung bedauert. „Die infrage kommenden Förderprogramme bestehen alle nicht mehr“, so Werders 1. Beigeordnete Hartmut Schröder (CDU). Die Finanzierung der 3,2 Millionen teuren Halle (ohne Planungskosten) wird die Stadt selber schultern müssen – und will auch für dieses Großprojekt auf eine Kreditaufnahme verzichten.
Nach Abschluss der Ausführungsplanung soll ein Bauantrag gestellt werden, Schröder rechnet mit einem Baubeginn im kommenden Jahr. Nach rund 14 Monaten Bauzeit soll die Halle im Jahr 2009 dann stehen. Als Bauplatz schlägt die Verwaltung die Kesselgrundstraße / Ecke Kemnitzer Chaussee vor, der Schulaltbau wurde hier schon vor drei Jahren abgerissen. Die neue Halle steht also direkt im Winkel des Schulneubaus.
Axel Wolf vom Bauamt stellte Details aus der Vorplanung der Zweifeldsporthalle vor: Sie wird ein Spielfeld von 22 mal 44 Metern haben und per mobiler Wand teilbar sein. Trotz einer Höhe von sieben Metern soll die Flachdach-Konstruktion nicht zu sehr auffallen – man will sie drei Meter tief in die Erde bauen. Die Bereiche für Zuschauer und Sportler sind getrennt zugänglich und für Behinderte ist sogar an einen Fahrstuhl in die dreistufigen Ränge gedacht. Für das Publikum gibt es Nebenräume wie eine Teeküche und Toiletten, für die Sportler vier Umkleideräume, zwei Sanitärbereiche mit Duschen, Waschbecken und WC, Betreuerräume, Platz für Gerätschaften und Erste Hilfe. Vor der Halle sind 16 Parkplätze geplant.
Axel Wolf stellte einen Bau vor, der auch den Kriterien der Nachhaltigkeit genügt: Mit Erdwärme-Heizung und Solarzellen für Warmwasser. Mit dem Regenwasser soll die Toilettenspülung bedient werden, auch die Außenbewässerung soll durch die Zisterne gesichert werden. „Es wird noch ausgerechnet, ob trotzdem ein Anschluss ans Fernwärmenetz erforderlich ist“, sagte Wolf. Die Beleuchtung erfolgt durch eine Glasfront zur Schule hin. Zur Straße wird die Fassade mittelgrau – mit so genannten „Trespa-Platten“, die sich an der Schule bewährten.
Kritische Fragen nach der Lärmentwicklung beantwortete Wolf damit, dass alle gesetzlichen Regeln eingehalten werden. Ein abgelegenerer Standort oberhalb der Schule sei wegen des Platzbedarfs für die Außenanlagen ausgefallen. Wenn die neue Turnhalle steht, soll die alte Halle abgerissen werden, deren Sanierung aus „baufachlicher Sicht“ nicht infrage komme. Sie entspricht auch nicht mehr den Anforderungen, heißt es in einer Verwaltungsvorlage. Der Platz soll für die Erweiterung der Außensportanlage genutzt werden. Henry Klix
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