Potsdam-Mittelmark: Stadt fördert Energieberatung
Rathaus Beelitz will Bürger zum Sparen anleiten
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Beelitz - Die Stadt Beelitz will ihre Bürger zum Energiesparen anleiten – und die Kosten für einen Berater künftig sponsern. Wie in mittlerweile bereits über 30 brandenburgischen Städten will die Verbraucherzentrale ab Oktober auch in Beelitz eine Eingangsberatung anbieten. Die Gebühr von fünf Euro pro Person sollen aus dem Stadtsäckel bezahlt werden. „Es geht dabei nicht nur um das Geld, das wir übernehmen“, erklärte Bürgermeister Bernhard Knuth (BBB) am Montagabend vor dem Stadtrat. Vielmehr wolle er den Beelitzern die Schwellenangst nehmen.
Schon im Rahmen der Eingangsberatung könne man auf wichtige Sparpotenziale hinweisen, erklärte Berater Harald Lacher am Montagabend. So sei es zum Beispiel möglich, durch eine Isolierung von Heizrohren bis zu zehn Prozent Heizkosten zu sparen. Aber auch über den möglichen Einsatz erneuerbarer Energien, über Fördermöglichkeiten und Stromsparpotenziale wolle er die Beelitzer informieren. Auch Energie-Checks vor Ort in den eigenen vier Wänden will die Verbraucherzentrale in Beelitz anbieten.
Die Energieberatung soll künftig an jedem zweiten Dienstag im Monat von 14 bis 18 Uhr in der Touristinfo in der Poststraße stattfinden, kündigte Lacher an. Der Auftakt soll in größerer Runde am 9. Oktober gemacht werden. Bei Bedarf sollen die Zeiten ausgedehnt werden. Anmeldung unter Tel. (0180) 500 4049.
Unterdessen gibt es in Beelitz weitere Bestrebungen, die Energiewende voranzutreiben. So hat die Grünen-Stadtverordnete Elke Seidel die Einrichtung einer Energie-Leitwarte in der Stadt angeregt. Von dort aus solle künftig die Stromgewinnung vor Ort aus regenerativen Quellen koordiniert werden. Seidels Vision: Dass irgendwann nicht nur der örtliche Strombedarf komplett aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse und anderen regenerativen Quellen gewonnen wird, sondern auch Überschüsse erwirtschaftet werden – die man dann auch in den Nachbarkommunen verkaufen könnte.
Der Weg dorthin sei noch lang, schwer und steinig – „aber er lohnt sich“, so Elke Seidel. Laut ihrer Berechnung würden in Beelitz zurzeit 1640 Kilowatt produziert werden – von 58 Photovoltaik-Anlagen, zwei Blockheizkraftwerken und einer Wasserkraftanlage. Hochgerechnet auf den Verbrauch aller knapp 12 000 Einwohner müssten jedoch mindestens 24 000 Kilowatt erzeugt werden. Thomas Lähns
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