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Potsdam-Mittelmark: Stadtgüter Schenkenhorst verkauft

Stahnsdorf - Die Berliner Stadtgüter wandeln sich weiter. Auf dem 1910 entstandenen Gutshof in Sputendorf stehen schon seit einigen Jahren keine Tiere mehr.

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Stahnsdorf - Die Berliner Stadtgüter wandeln sich weiter. Auf dem 1910 entstandenen Gutshof in Sputendorf stehen schon seit einigen Jahren keine Tiere mehr. Die Viehställe sind bereits weitgehend abgerissen und es wird auch künftig hier keine Kühe mehr geben. Anders in Schenkenhorst. Die große Milchviehanlage in der Dorfmitte ist jetzt an ein Geschwisterpaar aus den Niederlanden verkauft worden. 400 Kühe stehen hier, die von sechs Arbeitskräften betreut werden. Die Baulichkeiten waren in den 1960er Jahre errichtet worden, damals als Betriebsteil des „Volksgutes“ Sputendorf. Gleich nach der Wende erfolgte ein Umbau, womit die Anbinde-Haltung der Tiere abgeschafft wurde.  Schenkenhorst ist seither ein Betriebsteil der Betriebsgesellschaft  Stadtgüter Berlin (südlicher Teil). Dazu gehören weiterhin die Betriebsteile Großbeeren und Waßmannsdorf mit den Wirtschaftshöfen in Selchow und Jühnsdorf, die ebenfalls verkauft sind. Insgesamt stehen hier über 3000 Milchkühe und ebenfalls  3000 Jungrinder, die zentrale Verwaltung hat ihren Sitz in Großbeeren. Also ein landwirtschaftliches Großunternehmen, das als Europas größter Milchproduzent betrachtet wird. Die dazu gehörenden über 7000 Hektar Ackerland bleiben aber zunächst in Berliner Besitz. Sie werden nur für die Dauer von 50 Jahren verpachtet und natürlich für den Anbau von Viehfutter und Marktfrüchten genutzt. „Damit ist der Betrieb langfristig gesichert“, meint der Geschäftsführer der landeseigenen Betriebsgesellschaft Stadtgüter, Peter Hecktor, im Gespräch mit den PNN und bezieht das auch auf die Anlage in Schenkenhorst. Er sieht den Verkauf an die Niederländer als gute Lösung, denn „wir hatten ja Verträge mit bis zu 1000 Handwerkern“. Sie wurden für Bau- und Reparaturarbeiten in den Gehöften im weiten Berliner Umland und ebenso für verschiedenartige Dienstleistungen gebraucht. Das soll nun Vergangenheit werden, denn der Senat hat ja nicht die Aufgabe, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Die im Westteil der Stadt liegenden Güter haben schon längst eine andere Verwendung gefunden. Die Domäne Dahlem wurde Museumsdorf und das einstige  Gut Marienfelde dient dem Bundesgesundheitsamt als Versuchsgelände.  Nach dem Verkauf der südlichen Betriebsteile  bleiben den Berliner Stadtgütern noch fünf Gutshöfe im Norden der Stadt, für die aber ebenfalls neue Wirtschaftsformen gefunden werden sollen. Sputendorf ist auf dem Weg zu einem Gewerbehof. Nach dem großen ABM-Einsatz im vorigen Jahr, bei dem die großen aus DDR-Zeiten stammenden Gebäude im Hinterland abgerissen wurden, sollte eine weitere Aktion dieser Art folgen. Ein Stall und ein Heizhaus sollen noch verschwinden, ebenso die Tankanlage mitten im Hof. Wann es dazu kommt, ist noch nicht abzusehen. Georg Jopke

Georg Jopke

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