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Potsdam-Mittelmark: Stahnsdorf sucht nach neuem Träger für den „Clab“

Gemeindevertreter diskutieren über Vor- und Nachteile einer Rekommunalisierung des Jugend-Clubs

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Stahnsdorf – In Stahnsdorf wird derzeit über die Zukunft des „Clab“ („Club an der Bäke“) diskutiert. Offen ist dabei, ob der Jugendclub bis zum Jahresende einen neuen Träger findet oder ob die Kommune vorläufig einspringt. Unumstritten sei aber, dass das Angebot des JugendClubs weiterlaufen soll, versicherte Bürgermeister Bernd Albers (BfB) gegenüber den PNN. Auch die beiden festen Stellen seien nicht gefährdet. Das gemeinnützige Jugend- und Sozialwerk Brandenburg (JuS) hatte die Trägerschaft des Clab mit einem Schreiben vom 7. Juni überraschend gekündigt.

Grund sei eine „Neuausrichtung der Geschäftsfelder“, hieß es in dem Schreiben. Die JuS hatte vor knapp elf Jahren die Trägerschaft des Jugend-Clubs von der Gemeinde übernommen. „Stahnsdorf war damals in finanziellen Nöten, Geld für die freiwillige Leistung war damals nicht übrig“, so Albers. Heute erhält der „Clab“ pro Jahr über 100 000 Euro von Land, Kreis und Kommune. Zuletzt hatte Stahnsdorf zudem etwa 1,5 Millionen in einen Neubau am 2009 eröffneten Standort investiert.

Der Vertrag mit der JuS läuft noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres. Um neue Interessenten zu finden, wird derzeit ein Interessenbekundungsverfahren vorbereitet. „Sollten wir aber kein passendes Angebot bekommen, scheuen wir uns auch nicht, den „Clab“ künftig selbst zu betreiben“, betonte Albers. Die CDU plädiert schon seit Jahren dafür, den „Clab“ in kommunaler Eigenregie zu führen. Forderungen der CDU in diese Richtung bewertet Kulturausschuss-Vorsitzende Regina Schwarz (BfB) als vorschnell. Gegenüber der Presse erklärte sie, in der Jugendarbeit gehe es um Qualität, nicht um Quantität. Damit spielte sie auf Kritik seitens der CDU an der mangelhaften Auslastung des „Clab“ an.

Für SPD– Kulturausschuss-Mitglied Britta Engelmann-Hübner wäre eine Rekommunalisierung des „Clab“ nur die zweitbeste Lösung: „Freie Träger haben mehr Spielraum bei der öffentlichen Förderung, zudem sind sie meist viel besser vernetzt.“ Auch bei Personalausfall könne ein unabhängiger Träger schneller für qualifizierten Ersatz sorgen als die Gemeinde. Doch auch für Engelmann-Hübner steht im Vordergrund, dass der „Clab“ weiter geführt wird wie bisher. Sollte sich bis Ende des Jahres kein geeigneter Träger finden, müsse eben die Gemeinde diese Aufgabe übernehmen.

„Es zählt allein, dass die Stahnsdorfer Kinder nicht auf den „Clab“ verzichten müssen“, sagte Bärbel Severin, Leiterin des „Clab“. Über die Kündigung sei sie sehr erstaunt gewesen, die Hintergründe für die Entscheidung des JuS seien ihr nicht bekannt. Der freie Träger selbst war am Montag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Eine mangelnde Auslastung des „Clab“ konnte Severin nicht bestätigen. „An den Nachmittagen sind hier manchmal bis zu 150 Kinder, bei der Ferieneröffnungsparty am vergangenen Freitag seien sogar 300 junge Besucher dagewesen. Ariane Lemme

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