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Badewelt mit Sole. Ruhe und Entspannung verspricht die Steintherme Bad Belzig. Doch noch kommen zu wenig Besucher.

© Ludwig

Potsdam-Mittelmark: Steintherme will ihr Profil stärken

Regionaltypische Angebote, neue Tarife und ein Thermenhotel sollen mehr Besucher anlocken

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Bad Belzig - Mit der Schärfung des Profils als familienfreundliches Natursolebad im Fläming und dem Bau eines angegliederten Hotels soll sich die Steintherme Belzig künftig wieder besser am Markt behaupten. Das erklärte der zuständige Geschäftsführer der städtischen Kur und Freizeit GmbH (KuF), Dieter Hartmann, gestern auf einer Pressekonferenz. Am 1. März hatte der 55-Jährige aus dem thüringischen Bad Salzungen sein Amt in Belzig angetreten mit dem erklärten Ziel, die Therme in den nächsten Jahren auf eine Spitzenposition unter den Bädern im Land Brandenburg führen zu wollen. In vier Wochen läuft seine Probezeit ab, dann muss der Aufsichtsrat über seine Weiterbeschäftigung entscheiden.

Fakt ist, die Steintherme braucht mehr Zuspruch, und der Durchbruch steht noch aus. In den vergangenen Jahren schwankten die jährlichen Besucherzahlen der zwischen 150 000 und 179 000. Realistisches Ziel sei eine Stabilisierung der Gästezahl auf einem Niveau von etwa 180000, erklärte Hartmann gestern. Wirtschaftlich solle eine schwarze Null im operativen Bereich erzielt werden. Ob das in diesem Jahr gelinge, könne er jedoch nicht definitiv sagen, so der Geschäftsführer. Im ersten Halbjahr 2010 wurden lediglich 76 500 Besucher gezählt.

Seit seinem Amtsantritt seien bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen worden, um mit der Steintherme, die im Dezember nach siebenmonatiger Sanierung und Modernisierung wieder geöffnet wurde, verlorenen Boden gut zu machen. Dazu zählt er unter anderem die Einführung einer Familienkarte für die Bade- und Sauna-Welt. Bisher mussten Kinder in der Saunawelt den vollen Tarif bezahlen. Eingeschlossen in den neuen Tarif sind jetzt Kinder im Alter bis zu 16 Jahren. Die Steintherme wolle sich damit familienfreundlich präsentieren, auch wenn sie kein ausgesprochenes Spaßbad mit Rutschen sei. Eingeführt wurden zudem ein Zwei-Stunden-Tarif in den Abendstunden und ein spezieller Sommertarif.

Im Therapiebereich wolle man sich künftig wieder verstärkt auf Angebote konzentrieren, die für Bad Belzig und den Fläming typisch sind. Dazu zählt Hartmann unterschiedliche Behandlungen mit der aus der Tiefe geförderten Belziger Natursole sowie mit Steinen und Kräutern. Angestrebt werde zudem eine engere Kooperation mit Beherbungsstätten und Firmen in der Region sowie mit Busunternehmen und Reiseveranstaltern – eine Aufgabe für die neue Marketing-Leiterin Katrin Bonesky. Dieser Bereich sei laut Hartmann in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt worden. Doch nur so könnte das Gästepotenzial im Einzugsgebiet zwischen Berlin, Potsdam, Magdeburg und Leipzig optimal genutzt werden.

Einen wichtigen Entwicklungsschub werde der Bau eines neuen Hotels mit direkter Verbindung zur Steintherme bringen, versicherte der KuF-Geschäftsführer. „Bedingung für viele Reiseveranstalter ist ein Bademantelgang“, erklärte Hoffmann. Wie berichtet, hat der private Investor Norbert-Jörg Wolff den Zuschlag für den Bau eines Vier-Sterne-Hotels an der Steintherme bekommen. Als Rundbau soll es sich architektonisch der Gestaltung der Steintherme anpassen. Geplant ist, einen ersten Hotelabschnitt mit 80 Zimmern bis zum Deutschen Wandertag im Fläming im Juni 2012 fertigzustellen. Bei entsprechender Nachfrage gibt es die Option für einen zweiten Bauabschnitt. Hagen Ludwig

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