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Potsdam-Mittelmark: Sternsinger helfen Kindern im Senegal

Königlicher Einsatz für eine gerechte Welt macht auch Spaß / Gottes Segen für die Teltower Amtsstuben

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Teltow – Selten sind im Teltower Rathaus so viele königliche Hoheiten versammelt wie beim gestrigen Empfang der Sternsinger. Zwölf Könige und vier Sternenträger von der katholischen Pfarrgemeinde Sanctissima Eucharistia kamen zur Visite bei Bürgermeister Thomas Schmidt, um Gottes Segen in die Amtsstuben zu bringen. Als Botschafter der Nächstenliebe sangen die Kinder das Lied vom hellen Stern in dunkler Nacht und von den drei Königen, die Gold, Weihrauch und Myrrhe bringen.

Mit ihrem Engagement wollen die Sternsinger notleidende Kinder in fernen Ländern unterstützen. „Kinder finden neue Wege“, lautet das diesjährige Motto der Sternsinger, die bundesweit in den Tagen vor dem Dreikönigsfest von Haus zu Haus ziehen, damit ihre Altersgenossen im Senegal die Chance erhalten, eine Schule besuchen zu können und eine berufliche Ausbildung zu absolvieren. In dem afrikanischen Land haben die Kinder zwar die Möglichkeit, im Unterschied zu ihren Eltern überhaupt eine Schule zu besuchen. Doch dazu müssen sie oft weite Wege vom Land in die Stadt gehen, heißt es von Seiten des Kindermissionswerkes Aachen. Viele Kinder könnten auch gar nicht in die Schule gehen, weil ihre Arbeitskraft gebraucht wird.

Vor allem auf dem Lande herrscht Armut, junge Mädchen müssen oft für einen Hungerlohn als Haushaltshilfen arbeiten. In der Hauptstadt Dakar stehen Kinder inmitten von Abgasen, um Autofahrern im Stau ihre Waren anzubieten. Dagegen könnten Kinder in einem Computer-Café in Dakar lernen, wie man mit Tastatur und Maus umgeht, E-Mails schreibt und im Internet surft. Da der Unterricht kostenlos ist, verpassen auch Kinder aus armen Familien nicht den Anschluss an die moderne Technik. Solche Computerkurse sollen bald auch in kleineren Städten wie Thiès, Kaolack und Bignona angeboten werden. Die Sternsinger helfen, Geld für Technik, Ausstattung und Lehrer zu sammeln.

Das Engagement der Sternsinger kann sich sehen lassen. Bundesweit sammelten zum Jahreswechsel 2009 rund 500 000 Mädchen und Jungen unter Trägerschaft des Kindermissionswerkes und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend rund 39,6 Millionen Euro für Projekte in 110 Ländern. Die Dreikönigsschar erfährt bei ihrem Einsatz für eine gerechte Welt auch, dass Helfen Spaß macht. Denn auch für die vielen Menschen in Teltow und Großbeeren, die sie in den nächsten Tagen besuchen, sind sie Friedensbringer. Etwa 70 Familien werden sie besuchen und dabei von Erwachsenen begleitet, die entsprechend der biblischen Geschichte als „Begleitkamele“ fungieren, wie Sabine Rettig von der Pfarrgemeinde schmunzelnd anmerkte.

Nachdem sich der Teltower Bürgermeister gestern spendenfreudig zeigte, wünschten die Kinder Gottes Segen für das Rathaus und schrieben zum Zeichen dafür mit Kreide „C+M+B“ über den Türrahmen. „Christus mansionem benedicat“ bedeutet die lateinische Abkürzung, „Christus segne dieses Haus“. Bevor die Sternsinger ihren Weg fortsetzten, stärkten sie sich im Konferenzraum mit Saft und Süßigkeiten. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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