Potsdam-Mittelmark: „Stolz und würdevoll“
Werders Inselsilhouette von Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne zum „Denkmal des Monats“ gekürt
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Werders Inselsilhouette von Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne zum „Denkmal des Monats“ gekürt Werder. Das Denkmal des Monats wird im Februar in Werder verliehen. Die Preisverleihung ist eine Aktion der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg“, deren Mitglied Werder ist. In diesem Jahr widmet sich die Aktion speziell dem Thema „Der grüne Mantel der Altstädte – Brandenburger Stadtbefestigungen einst und jetzt“. Ausgezeichnet wird diesmal die Uferpromenade und die Inselsilhouette der Blütenstadt. Die Verleihung findet am 27. Februar um 11 Uhr (Treffpunkt Dümichenplatz) statt. Für die Preisverleihung lieferte die Arbeitsgemeinschaft eine umfangreiche Begründung und rückte dabei auch die Geschichte der Inselstadt in Erinnerung. Bis in die Neuzeit hinein habe die Insellage einen natürlichen Schutz vor Feinden geboten. Oder wie Fontane schrieb: Die „Insellage wurde Ursache, dass keine Rückschläge erfolgten und die Stadt Werder durch allen Zeitenwirrwarr hindurchgehen konnte, ohne die Kriegsrute zu empfinden. () Der Dreißigjährige Krieg zog wie ein Gewitter, das nicht über den Fluss kann, an Werder vorbei.“ Stolz und würdevoll präsentiere sich hier die in der Havel gelegene Altstadt, heißt es in der von Ute Funk formulierten Begründung weiter. „Es ist ein harmonisches Zusammenspiel von historisch bedeutsamen Bauwerken wie Heilig-Geist-Kirche, barockes Rathaus und Bockwindmühle auf dem Mühlenberg und ihnen vorgelagert die kleinen anmutigen Obstzüchter- und Fischerhäuser.“ Nicht zuletzt die Spiegelung in der Havel vollende das eindrucksvolle Bild. Die Gestalt der Inselstadt Werder sei auch heute geprägt von historischen Siedlungs- und Baustrukturen. „Insbesondere der noch deutlich hervortretende Siedlungskern des ehemals slawischen Fischerdorfes und die gründerzeitlich überprägte Struktur des erweiterten Marktbereiches mit der Hauptverbindungsachse bis auf das Festland bestimmen noch heute durch ihre charakteristischen Straßengrundrisse und Bauformen das vielfältige Bild der Stadt an der Havel“, heißt es weiter. Das hohe Maß der identitätsstiftenden Wirkung zeige sich unter anderem in der vielfältigen künstlerischen Umsetzung dieses Anblicks – auch für die Vermarktung von Werder-Produkten. „Mit ihrer Silhouette ist die Inselstadt wesentlicher Bestandteil der Potsdamer Havellandschaft, die insbesondere im 19. Jahrhundert durch Lenné, Schinkel, Stüler und anderen weiträumig gestaltet wurde.“ Die Bemühungen der Stadt Werder, diese Wirkung seit der Wende zurück zu gewinnen, werden ausdrücklich gewürdigt: Der durch Kirche und Mühlenberg geprägte Uferbereich entlang der Föhse war durch vielfältige, intensive Nutzungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Besonders bedeutungsvoll sei deshalb das Projekt eines Uferrundweges, in dessen Zuge seit der Wende die Uferzonen der gesamten Insel neu erschaffen wurden. Im Jahr 1997 wurde als Teilabschnitt der westliche Uferbereich der Inselstadt von der Inselbrücke bis zum Mühlenberg gestaltet. Die Renaturierung der unmittelbaren Uferbereiche und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität waren Ausgangspunkt für das Gestaltungskonzept. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf rund 713000 Euro. Mit der Inselstadt vergibt die Arbeitsgemeinschaft zum 53. Mal die Auszeichnung „Denkmal des Monats“. Seit 1999 wird der Preis an die 29 Mitgliedsstädte verliehen. Die ausgezeichneten Denkmale machen „in besonderer Weise die Vielfalt unserer kulturellen Tradition der Mitgliedsstädte erlebbar und stärken die Verbundenheit der Bürger mit Ihrer Stadt“, steht auf der Urkunde geschrieben, mit der die Denkmale ausgezeichnet werden. Jeden Monat wird ein ausgewähltes Denkmal der breiten Öffentlichkeit präsentiert und im Folgejahr in einem Kalender festgehalten. PNN
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