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Potsdam-Mittelmark: Strategie des Erfolges

Vom Austauschjahr direkt zum Studium: Wie eine junge Wildenbrucherin ihren Weg in den USA fand

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Vom Austauschjahr direkt zum Studium: Wie eine junge Wildenbrucherin ihren Weg in den USA fand Michendorf · Wildenbruch - „Eine tolle Perspektive“, freut sich die 23-jährige Wildenbrucherin Franziska Rühl. Heute wird sie wieder in die USA fliegen, um dort ein Studium für Internationale Wirtschaft und Marketing aufzunehmen. Gestern traf sie sich im Potsdamer Café Arco am Nauener Tor noch einmal mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein. Kein Protokolltermin, vielmehr ein Plausch zwischen guten Bekannten mit Blättern im Fotoalbum und kleinen Geschenken. War es doch die Potsdamer Politikerin, die ihr vor einem Jahr den Weg in die Vereinigten Staaten geebnet hat. Als Bundestagsabgeordnete durfte sie einen jungen Menschen aus ihrem Wahlkreis für ein Austauschjahr in die USA delegieren, und die Wahl fiel auf Franziska Rühl. „Eine einmalige Chance“, fand die selbstbewusste junge Frau und zog für zwölf Monate nach Painesville im Bundesstaat Ohio. Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) machte es möglich. Nun hat die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin dort sogar eine Studienmöglichkeit gefunden und verlängert ihren USA-Aufenthalt um weitere zwei Jahre . „Franciska hat mich von Anfang mit ihrer Offenheit und Kommunikationsfähigkeit überzeugt“, erzählt ihre Patin aus dem Bundestag. Diese Eigenschaften waren es wohl auch, mit denen sich die Wildenbrucherin fernab der Heimat durchgesetzt hat. Denn anfangs hatte sie auch mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen. Da sie im Internat und nicht bei Gasteltern lebte, galt es, in der 17000-Einwohner-Stadt Painesville schnell neue Bekannte und Freunde zu finden, die ihr auch bei verschiedenen Dingen des Alltags zur Seite standen. „Das fing beim Kauf eines Autos an, ohne das man in den USA nicht weit kommt. Die vielen Formalitäten hätte ich allein nicht bewältigen können“, erzählt sie. „Strategie des Erfolges“ hieß ein Kurs, den Franziska während der ersten sechs Monate auf dem College belegte. Das war wohl ein gutes Omen für das zweiten Halbjahr. Laut Austauschprogramm musste sie sich nun um eine Arbeit bemühen. Franziska fand einen tollen Job beim gemeinnützigen Council on World Affairs und dem Projekt „Global Classroom“, bei dem sie in dem halben Jahr vor insgesamt 650 Schülern über ihre Heimat berichtete. „Besonders interessant fanden die Kinder, dass ich aus dem Osten Deutschlands komme. Sie konnten sich kaum vorstellen, wie man einst in der DDR gelebt und wie sich nun vieles gewandelt hat“, erzählt die Stipendiatin. Mit diesem Blick auf die Vergangenheit wisse sie heute die Möglichkeit solcher Austauschprogramme mit anderen Ländern besonders zu schätzen. Über das ganze Jahr habe Andrea Wicklein immer engen Kontakt zu ihr gehalten, betont sie „Das war gar nicht so normal, andere Austauschteilnehmer kannten ihre Paten nicht einmal persönlich.“ Am College muss Franziska Rühl einen überdurchschnittlich guten Eindruck hinterlassen haben. Dort bot man ihr nach dem Ende des Austauschjahres die Stelle der Fremdsprachenassistentin für das Fach Deutsch an. Damit verbunden ist ein Stipendium , mit dem das nun bevorstehende, zweijährige Studium erst möglich wurde. In den USA, da ist sich die junge Wildenbrucherin sicher, habe sie den richtigen Weg gefunden. Auch einen Berufswunsch hat sie schon vor Augen. Den will Franziska aber noch für sich behalten, um das Glück nicht herauszufordern, wie sie sagt. Hagen Ludwig

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