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Potsdam-Mittelmark: Streit um Netto im Blütenviertel Bürgermeisterin Hoppe weist Kritik zurück

Schwielowsee - Wie sieht die Zukunft des „Blütenviertels“ aus? Ein Kinderspielplatz mit Kletterburg, ein Festplatz, eine Kinderbibliothek, eine Kulturhalle, der Lückenschluss für den Caputher See und eine Imkerei für Behinderte lauten Vorschläge, die auf der Internetseite bluetenviertel.

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Schwielowsee - Wie sieht die Zukunft des „Blütenviertels“ aus? Ein Kinderspielplatz mit Kletterburg, ein Festplatz, eine Kinderbibliothek, eine Kulturhalle, der Lückenschluss für den Caputher See und eine Imkerei für Behinderte lauten Vorschläge, die auf der Internetseite bluetenviertel.de für die Gewächshausbrache in der Ortsmitte unterbreitet werden. Andreas von Zadow hat mit seiner Blütenviertel GbR den Bürgerblog eingerichtet, um neue Ideen für die Zukunft des fünf Hektar großen Areals zu sammeln.

Gemeinsam mit anderen Caputhern wehrt er sich gegen die aktuellen Pläne, hier einen Netto-Markt anzusiedeln. Sie sollen morgen im Ortsbeirat vorgestellt werden (19 Uhr, Feuerwehrdepot). „Das kann man für Caputh an dieser zentralen Stelle nicht wollen“, so Von Zadow. Durch den „Discounter-Würfel“ werde ein „enormer Flurschaden“ für den Ort angerichtet. Vielmehr sollte das Rathaus einen zweiten Vorschlag einer Handelskette für einen Supermarkt im Gewerbegebiet am Ortsrand weiter verfolgen.

Der in Caputh lebende Von Zadow ist europaweit als Projektentwickler tätig und würde die Brache im Zentrum Capuths gern mit Wohnen, Gewerbe und viel Grün entwickeln, dazu regt er eine Perpektivenwerkstatt an. Allerdings gibt es bereits einen potenziellen Investor, der die Fläche beim Eigentümer, der bundeseigenen Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH, optiert hat: die „Concept Immobilien GmbH“ aus Hamburg. Der Vorschlag für den Netto-Markt ist nach zweieinhalb Jahren die erste Aktion der Hanseaten, die durch den im Mai auf den Plan getretenen Von Zadow offenbar unter Druck geraten sind.

Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) zeigte sich gestern auf PNN-Anfrage erfreut, dass der jahrelange Kampf zur Entwicklung der Brache mit den Netto-Plänen erste Früchte trägt. Sie verweist auf den schon alten Rahmenplan „Caputh Mitte“, in dem der jetzt diskutierte Standort für den Supermarkt schon vor Jahren festgeschrieben wurde. „Viele Caputher wünschen sich den Discounter als Ergänzung zum Edeka“, so Hoppe. Was Gestaltungsfragen angehe, sei die Gemeinde „nicht auf den Kopf gefallen.“ „Wir werden Einfluss darauf nehmen, dass es zu Caputh passt.“ Hinter die Alternative am Gewerbegebiet setzt Hoppe derweil ein dickes Fragezeichen.

Derweil protestiert auch Peter Bartels, Eigentümer des benachbarten Lehrerhauses, gegen den Netto-Markt in der Ortsmitte. Bartels hat sich in einem Brief an die Gemeindevertreter und Bürgermeisterin Hoppe gewandt: „Ein solches Bauwerk an dieser Stelle ist nicht etwa eine Frage des Geschmacks, sondern es ist ganz eindeutig, dass das Ortsbild unserer funktionierenden Gemeinde an zentraler Stelle dadurch unwiederbringlich zerstört würde“, heißt es darin. Henry Klix

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