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Potsdam-Mittelmark: Strom vom Dach des Gemeindezentrums

Evangelische Kirchgemeinde Werder weihte Fotovoltaik-Anlage ein

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Evangelische Kirchgemeinde Werder weihte Fotovoltaik-Anlage ein Werder. Ein Teil des Stroms in Werder kommt aus dem evangelischen Gemeindezentrum. „Wenn sie heute ihr Mittagessen gekocht haben, dann ist Energie von hier auf ihrer Herdplatte gelandet“, verdeutlichte es Pfarrer Immo Riebicke seinen Gemeindemitgliedern. Am Sonnabend wurde die Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes in der Adolf-Damaschke-Straße offiziell eingeweiht. Darüber hinaus feierte auch der gerade fertiggestellte Vorplatz seine Premiere. Bereits seit Januar wird die hier gesammelte Sonnenenergie in das Netz der edis eingespeist, immerhin schon 5235 Kilowattstunden. Das bedeutet für die Gemeinde bares Geld: 2390 Euro bisher. In zehn Jahren soll der selbst finanzierte Anteil für die Baukosten wieder eingenommen worden sein, der Vertrag mit edis läuft 20 Jahre. Über 27000 Euro haben die Werderaner aufgebracht, das sind 60 Prozent der Gesamtkosten von knapp 49000 Euro. Der Rest kam aus Fördermitteln der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt (DBU). Vor vier Jahren hatte die DBU das Projekt „Kirchengemeinden für die Sonnenenergie“ initiiert. 700 Gemeinden hatten in diesem Programm mitgewirkt, Fotovoltaik- und solarthermische Anlagen wurden seitdem an und auf Kirchen sowie Gemeindezentren angebracht. Pfarrer Riebicke sei durch seinen Kollegen in der Potsdamer evangelischen Gemeinde Stern/Drewitz auf das Projekt aufmerksam geworden. Kurz vor Antragsschluss Ende 2001 habe er sich beworben und den Zuschlag erhalten. Auch in Glindow gibt es eine solche Anlage. Der Grundgedanke sei, ein Zeichen für alternative Energien zu setzen. Ein willkommener Nebeneffekt: „Man erkennt unser Gemeindezentrum dadurch noch besser als bisher.“ Öffentlich gefördert wird die Solartechnik auch für Pivatleute, durch den jüngsten Beschluss des Bundestages zum „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ rechnet es sich sogar noch besser. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) klärt derzeit in der Imagekampagne „Solar Lokal“ im Landkreis über Chancen der Stromerzeugung mit Sonnenkraft auf. „Solarstromanlagen sind wie hoch verzinste Bundesschatzbriefe auf dem Dach, genauso sicher und noch länger laufend“, wirbt die DUH. Dass die Anlage auf dem Dach des Werderaner Gemeindezentrums erst so spät eingeweiht wurde, erklärte Pfarrer Riebicke mit den Bauarbeiten auf dem Vorplatz – er wollte warten, bis alles fertig ist. Architekt und Gemeindemitglied Peter Engelhart konzipierte den neuen Platz: sechs Autostellplätze, Fahrradständer, zwei Obstbäume in der Mitte. „Für das Pflaster haben wir Recycling-Material von der Stadt bekommen,“ erläuterte er. Als nächstes haben sich die Gemeindemitglieder die Erneuerung des Daches vorgenommen, allerdings erst, wenn man sich finanziell von den letzten Projekten erholt hat. Bis zum hundertjährigen Jubiläum des Zentrums sollte allerdings alles fertig sein, kündigte der Pfarrer an. Und bis dahin ist es noch eine Weile: Erbaut wurde das Haus 1937. Thomas Lähns

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