Potsdam-Mittelmark: Südwestkirchhof bietet jetzt letzte Ruhe unter Bäumen
Friedhof geht neue Wege, um Wunsch nach einfachen Gräbern nachzukommen, die keine Pflege brauchen
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Friedhof geht neue Wege, um Wunsch nach einfachen Gräbern nachzukommen, die keine Pflege brauchen Stahnsdorf - Der Südwestkirchhof Stahnsdorf erlaubt jetzt auch die Bestattung von Ascheresten von Verstorbenen unter Baumkronen. Für die so genannten Baumstellen sind keine Gräber erforderlich. Ein kleines Namensschild am Ort der letzten Ruhe ist jedoch erlaubt. Das weitläufige Gelände des riesigen Friedhofs lässt genügend Platz für die Suche nach einer passenden Buche, Eiche oder Birke. Die Gebühr für eine solche Bestattung ist die gleiche wie für ein gewöhnliches Grab, zurzeit sind das 633 Euro. Dafür entfallen aber die Ausgaben für die Pflege eines Grabs. Wer damit die Friedhofsverwaltung beauftragt, muss mit 150 bis 200 Euro jährlich rechnen. Der Südwestkirchhof beschreitet mit dem Vorstoß nach eigenen Angaben Neuland in Deutschland. „Es gibt in Berlin und anderswo zwar schon Wiesen für eine anonyme Bestattung“, sagt Kirchhofsverwalter Olaf Ihlefeldt. „Aber wir stellen eine konkrete Fläche zur Verfügung, wo die Angehörigen ihre Toten dank der Namensschilder immer wiederfinden.“ Die Stelle werde zwar anschließend der Natur wieder zurückgegeben. Aber der Bestattungsort unter den Baumkronen lasse sich immer wieder ausfindig machen. Laut Ihlefeldt bereitet den Angehörigen von Verstorbenen die Pflege der Gräber die größte Sorge. Familien hätten heute nur noch selten den Wunsch nach einer traditionellen Grabstätte als Ort der Trauer, des Zwiegesprächs und des Gedenkens. „Ausdruck dafür sind überwachsene Grabfelder und anonyme Gemeinschaftsgräber“, meint der Verwalter. Der Kirchhof reagiere nun auf den Trend und habe sich zu den Bestattungen in den „wildromantischen Abteilungen“ entschlossen. Ste.
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