Potsdam-Mittelmark: Supermarkt vorerst auf Eis gelegt
Stadt Teltow soll erst Alternativen prüfen
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Teltow - Die Teltower Stadtverordneten haben den geplanten Bau eines Edeka-Supermarktes in der Mahlower Straße vorerst auf Eis gelegt. Bis Ende Oktober soll die Stadtverwaltung Alternativen zu dem Supermarkt prüfen. So hatten FDP und BIT vorgeschlagen, auf dem für den Markt vorgesehenen Areal neben der Jet-Tankstelle und zwei Anrainerflächen einen neuen Wohnkiez entstehen zu lassen, inklusive Schule und kleineren Geschäften. Mehrheitlich nahmen die Stadtverordneten diesen Vorschlag nach langer Debatte an.
Nach Vorschlag von FDP und BIT könnten auf dem Areal Wohnungen für Singles und Senioren entstehen. Die Verkehrsanbindung in Nähe zum S-Bahnhof sei dafür ideal. Zudem würden solche Wohnangebote fehlen, hieß es. Hingegen fehle es Teltow nicht an einem weiteren Supermarkt, erklärte Hans-Peter Goetz (FDP). „Es gibt sicher keine Versorgungsengpässe.“ In der Nachbarschaft gibt es bereits fünf Lebensmittelmärkte. Ein weiterer würde das Verkehrschaos an der Mahlower Straße weiter verschärfen. Zusätzliche Abbiegespuren seien nötig, Grünstreifen müssten dafür schwinden.
Ob solch ein Wohnkiez jedoch überhaupt eine Chance hat, ist fraglich, erklärte Christine Hochmuth (SPD). Der Eigentümer des Grundstücks sei bereits im Besitz eines Bauvorbescheids für einen Supermarkt-Discounter. Man habe lange darum gerungen, stattdessen ein höherwertiges Angebot vor Ort zu schaffen. Die Aussetzung des Bauverfahrens für den Edeka-Markt könnte das nun gefährden. Viele Anwohner wünschten sich solch ein Angebot. Zudem sei bei neuem Wohnraum an dieser Stelle mit hohen Mieten zu rechnen. Der Linken-Stadtverordnete Steffen Heller versuchte die Gemüter zu beruhigen und sprach sich stattdessen langfristig für ein Stadtentwicklungskonzept aus. „Ich vermisse in Teltow eine Vision. Wie soll die Stadt 2040 aussehen?“, fragte er. Sollte der Supermarkt kommen, sei das lediglich Flickschusterei.
Bis Ende Oktober soll die Stadt den Vorschlag von FDP und BIT prüfen. Gehen die Chancen für den geplanten Wohnkiez gegen Null, kann das Bauverfahren für den Edeka-Markt weiter vorangetrieben werden. Es wäre der 13. Supermarkt, der in der Stadt entstehen würde. tor
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