Von Tobias Reichelt und Hagen Ludwig: Sympathien klar verteilt
Kerstin Hoppe und Roland Büchner ziehen souverän ins Finale der Bürgermeisterwahl
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Schwielowsee - Schon nach der Auszählung der ersten Wahllokale am gestrigen Sonntagabend wurde klar: Die Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Schwielowsee läuft auf einen Zweikampf hinaus. Die zwei etablierten Kommunalpolitiker, Amtsinhaberin Kerstin Hoppe (CDU, unterstützt von der FDP) und Gemeindevertretervorsitzender Roland Büchner (Bürgerbündnis Schwielowsee), setzten sich souverän durch und freuten sich über 46,2 und 37,2 Prozent der Stimmen. Claudia Tittel, als gemeinsame Überraschungskandidatin von der neu gegründeten Offensive Schwielowsee und der SPD ins Rennen geschickt, kam auf 16,6 Prozent. Da aber weder Hoppe noch Büchner mehr als die Hälfte der Wählerstimmen auf sich vereinen konnten, wird es am 7. November eine Stichwahl geben.
Die Wahlbeteiligung lag bei 57,8 Prozent. Territorial waren die Sympathien klar verteilt. Kerstin Hoppe gewann mit deutlichem Abstand in allen drei Caputher Wahllokalen sowie in Wildpark-West und bei der Briefwahl. In seinem Heimatort Ferch und in den beiden Wahllokalen in der Geltower Schule erzielte Büchner teilweise recht klar das beste Ergebnis.
Als einziger der drei Kandidaten war Büchner am Abend in das Rathaus gekommen, um die Präsentation der Ergebnisse im großen Sitzungssaal zu verfolgen. Er war für alle Fälle gewappnet. Die mitgebrachte große Siegerzigarre packte er vorerst wieder ein. Den Blumenstrauß für eine mögliche Wahlsiegerin bereits nach der ersten Runde verschenkte er an eine Fotoreporterin. Unzufrieden schien er nicht. Kerstin Hoppe sollte sich angesichts ihres Vorsprungs in der ersten Runde nicht zu sicher sein, sagte er. „Zehn Prozent hat Frau Hoppe als Amtsbonus erhalten, zehn Prozent weil sie Caputherin ist“, so Büchner. Vor allem in Caputh wolle er deshalb bis zur Stichwahl noch viele Gespräche führen.
Hoppe verfolgte die Wahlergebnisse im Kreis ihrer Mitstreiter bei einem Glas Apfelsaft im Caputher Restaurant Wolff. Für sie ein Ort mit Symbolik, denn dort hatte vor acht Jahren mit einem ersten öffentlichen Auftritt als Bürgermeisterkandidatin ihre kommunalpolitische Laufbahn begonnen. Den Sekt soll es nun in zwei Wochen geben. Gestern zeigte sie sich erleichtert, auch wenn es nicht für die absolute Mehrheit gereicht hat. „In den kommenden zwei Wochen möchte ich vor allem die vielen Nichtwähler mobilisieren“, sagte Hoppe. Einen Amtsbonus konnte sie für sich nicht erkennen. Vielmehr falle es den Herausforderern immer leichter Versprechen abzugeben.
Insgesamt waren 8445 Wahlberechtigte in den drei Schwielowsee-Ortsteilen aufgerufen, einen neuen hauptamtlichen Bürgermeister für die kommenden acht Jahre zu wählen. Geöffnet waren acht Wahllokale. Nur knapp 700 Einwohner hatten zuvor die Chance der Briefwahl wahrgenommen, so Wahlleiterin Katrin Reichau.
Hoppes Amtszeit endet erst am 14. Februar 2011. Einem persönlichen Wunsch der Bürgermeisterin folgend war der Wahltermin recht früh angesetzt worden. Das sei wichtig für ihre persönliche Lebensplanung, hatte sie erklärt. Kerstin Hoppe ist 45 Jahre alt, stammt aus Stülpe bei Luckenwalde hat ein Diplom als Hochbauingenieurin und lebt seit 17 Jahren in Caputh. Vor acht Jahren hatte sie die Bürgermeisterwahl gegen Bernd Lietz (SPD) gewonnen. Der 49-jährige Roland Büchner ist in Ferch aufgewachsen, ist dort auch Ortsvorsteher und arbeitet bei der Potsdamer Berufsfeuerwehr. Dort ist er heute als Obermaschinist tätig.
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