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Potsdam-Mittelmark: Tagliatelle statt Schnitzel

Cindy Demko ist die neue Beelitzer Spargelkönigin

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Beelitz - Das „weiße Gold“ hatte sie schon als Kind regelmäßig auf dem Teller: Die Großeltern von Cindy Demko hatten einige Spargelbeete im Garten, erinnert sie sich. Damals war die DDR-Zeit gerade vorbei, und der Beelitzer Spargel entwickelte sich vom Nischenprodukt zum Exportschlager. Im Lebenslauf von Cindy Demko tauchte er fortan immer wieder auf – zuletzt hatte sie als Kellnerin auf dem Hof von Spargelbauer Jürgen Jakobs gejobbt. Die 23-jährige Verwaltungsfachangestellte ist nun zur neuen Beelitzer Spargelkönigin gekürt worden: Für die nächsten zwölf Monate wird sie die Stadt und ihr Hauptanbauprodukt repräsentieren. Das Amt ist in diesem Jahr besonders prestigeträchig: Für die Beelitzer ist es die 150. Spargelsaison.

Beelitz – für Cindy Demko bedeutet das ein malerisches Stadtbild, freundliche Menschen aller Altersgruppen und „eine tolle Natur“. So wie sie schwärmt, würde man kaum vermuten, dass sie aus der Nachbargemeinde Seddiner See stammt und dort nach wie vor lebt. Aber die Verbindungen in die Spargelstadt seien eng, unterstreicht sie: Viele Freunde wohnen hier, einige Verwandte – und außerdem arbeitet sie seit Kurzem in der Beelitzer Stadtverwaltung. Im Rathaus hatte sie nach dem Abi ihre Ausbildung gemacht und betreut heute das Gewerbeamt – kennt sich also bestens aus in der Stadt.

„Ich freue mich darauf, neue Leute kennenzulernen und herumzukommen“, sagt sie im Hinblick auf ihr neues Amt. Die junge Frau sprüht vor Energie und legt in jeden Satz ein kleines Lächeln. Ihre Offenheit und ihre Ausstrahlung gaben letztendlich auch den Ausschlag zur Wahl ins neue Amt, wie Manfred Schmidt, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins, sagt. Insgesamt drei Kandidatinnen hatten sich in diesem Jahr beworben.

Dass sie antritt, sei schon länger geplant gewesen, berichtet Cindy Demko. 2007 hatte sie ihre Kollegin Nadine Hofmann, die ein paar Türen weiter in der Beelitzer Kämmerei arbeitet, als Spargelkönigin erlebt. Das Kleid, das strahlende Lächeln, die entzückten Menschen – „damals ist mir klar geworden, dass ich das auch einmal machen möchte“, erzählt sie. Auf ihr Amt hat sie sich gut vorbereitet, kann aus dem Stegreif die Beschaffenheit des Beelitzer Bodens erklären, in dem der Spargel so gut wächst, und über die Entwicklung des Anbaus in den vergangenen 150 Jahren weiß sie auch bestens Bescheid: Von der ersten Ernte durch Ackerbauer Karl Friedrich Wilhelm Herrmann bis hin zur Renaissance nach der Wende. Auch ihr Lieblingsrezept ist etwas besonderes: Statt mit Schnitzel und Kartoffeln gibt es bei ihr den Spargel mit Tagliatelle, Knoblauch und geriebenem Parmesankäse.

Ihren ersten großen Auftritt hat Königin Cindy am 14. April. Dann wird auf dem Hof von Jürgen Jakobs in Beelitz die Saison eröffnet. „Auf unsere Königin warten in diesem Jahr 40 bis 50 Termine“, kündigt Manfred Schmidt an. Unterstützung dafür bekommt sie aus dem Rathaus: Für die Auftritte bekommt sie frei, und von Kollegin Nadine Hofmann noch den ein oder anderen Tipp mit auf den Weg – wenn nötig. Thomas Lähns

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