Potsdam-Mittelmark: Teltomat: Gemeinde lehnt zusätzliche Förderung ab
Minimalkompromiss: Zuschüsse nur für öffentlichen Platz und Erschließungsstraße
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Michendorf - Bei der Entwicklung des Teltomat-Geländes im Michendorfer Zentrum sind die Fronten nach wie vor verhärtet. Jetzt hat sich die Papenburg AG als Eigentümer der Industriebrache in einem Brief an einzelne Gemeindevertreter gewandt und diese zum Gespräch in ihre Zweigstelle nach Teltow eingeladen. Nach dem jahrelangen Ringen gedeiht selbst dieser Vorstoß zum Politikum. „Wenn wir reden, dann nur in Michendorf“, sagte CDU-Fraktionschefin Marion Baltzer auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter und brachte damit die generelle Haltung des Kommunalparlamentes zum Ausdruck.
Zwölf Jahre sind vergangen, seit das Bauunternehmen das 2,5 Hektar große Areal zwischen der Michendorfer Poststraße und der Bahntrasse von der Treuhand übernommen hat – mit dem Versprechen, hier ein neues Ortszentrum mit Wohnen, Handel und Gewerbe zu entwickeln. Doch es ist kaum etwas passiert, so der Vorwurf der Michendorfer. Statt dem pulsierenden Ortszentrum liegt das alte Industriegrundstück immer noch brach.
Zwischenzeitlich hatte die Gemeinde sogar erwogen, das Gelände zu kaufen und selbst zu entwickeln – zum Stadtpark mit Freilichtbühne, denn Wohn- und Gewerbeflächen gibt es in Michendorf mittlerweile zur Genüge (PNN berichteten). Das war im Jahr 2005. Daraufhin hatte die Papenburg AG im vergangenen Jahr konkretere Pläne vorgelegt, wie sich das Grundstück doch noch entwickeln ließe. Und dafür setzt das Unternehmen jetzt auf Zuschüsse aus der Städtebauförderung, die von Bund, Land und Gemeinde getragen wird.
Die Teltomat-Brache liegt mitten im Sanierungsgebiet, prinzipiell wäre also eine Förderung möglich. Doch in Michendorf ist der Unmut inzwischen groß. „Wir bezahlen denen doch nicht die Entkernung des Geländes und auch noch die Tiefbauarbeiten“, empörte sich Michendorfs Ortsbürgermeister Hartmut Besch (FDP/FBL) bereits im jüngsten Hauptausschuss. Kompromiss: Sowohl der zentrale Platz als auch die Erschließungsstraße könnten bezuschusst werden, da sie auch öffentlich genutzt würden. Mehr will die Gemeinde nicht leisten – auch aus Rücksicht auf andere Investoren, die in der Großgemeinde Grundstücke aus eigener Tasche erschlossen und die soziale Infrastruktur ausgebaut haben. Im Michendorfer Wohngebiet nördlich der Bahn und in Stücken hatten die Investoren sogar Kindergärten errichtet.
Den von der Papenburg AG vorgelegten städtebaulichen Vertrag, in dem die Gemeinde sich zur Förderung verpflichten würde, hatten die Abgeordneten im Hauptausschuss abgelehnt, den Entwurf als „Frechheit“ bezeichnet. Diese Haltung wiederum hat die Papenburg AG nun in dem Schreiben an die Gemeindevertreter beklagt. „Wir haben uns klar positioniert“, bemerkte Gerd Sommerlatte (UWG), und auch Hartmut Besch ist der Ansicht: „Wir müssen das nicht noch einmal diskutieren.“ Thomas Lähns
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