Potsdam-Mittelmark: Teltow erhöht Kita-Gebühren leicht PDS-Vertreterin fordert finnische Verhältnisse
Teltow – Mehrheitlich stimmten die Teltower Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am Mittwoch neuen Kita-Gebühren zu. Doch zuvor gab Traude Hermann (PDS) eine Erklärung zu den steigenden Beiträgen ab.
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Teltow – Mehrheitlich stimmten die Teltower Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am Mittwoch neuen Kita-Gebühren zu. Doch zuvor gab Traude Hermann (PDS) eine Erklärung zu den steigenden Beiträgen ab. Ihr Gewissen lasse es nicht zu, so die 75-Jährige, diesem Beschluss zuzustimmen. Gestiegene Betriebskosten könnten allein nicht als Grund für Erhöhungen herhalten, denn in Ländern wie Finnland sei der Kitabesuch kostenlos. Was dort praktiziert werde, müsse doch in Deutschland auch möglich sein. SPD-Vertreterin Christine Hochmuth hielt dagegen, es sei einer Stadt wie Teltow nicht möglich, für ihren Kita-Eigenbetrieb finnische Verhältnisse einzuführen. Man habe die Anhebung sorgfältig erwogen und dabei berücksichtigt, dass sie auch für Eltern mit niedrigem Einkommen bezahlbar ist. Bei einigen sei das Entgelt sogar gleich geblieben, andere müssten lediglich 50 Cent mehr zahlen, während mittlere Einkommensklassen mit der höchsten Steigerung bis zu 20 Euro rechnen müssten. Als Gründe für die Erhöhung nannte Hochmuth gestiegene Gehälter des Fachpersonals. Ihr Fraktionskollege Frank Fromm verwies darauf, dass der Eigenbetrieb ein Wirtschaftsunternehmen sei und in dieser Situation keine andere Möglichkeit bleibe. Es bringe deshalb wenig, nur zu sagen, es müsste anders gehen, wenn nicht konkrete Lösungen benannt würden. Erhard Wigand (CDU), der sich mit der Wirtschaftssituation des Eigenbetriebes beschäftigt hatte, nannte das Einsparpotenzial gering, weshalb er die neuen Entgelte als angemessen bewertete. Ganz anders sah das sein Fraktionskolloege Eberhard Adenstedt (CDU/Grüne). Mann sollte darüber nachdenken, warum in Finnland Kitaplätze kostenlos seien. Es gebe zudem bereits in Teltow sehr viele Eltern, die sich für ihre Kinder den Besuch einer Kita nicht leisten könnten. Empört war darüber nicht nur Eberhard Derlig (FDP). Die Leiterin des Kita-Eigenbetriebes, Solveig Heyn, widerlegte Adenstedts Vorwurf mit Zahlen. So seien 96 Prozent aller 3- bis 6-jährigen, die in Teltow leben, in einer Kita. Sollte ein Fall Adenstaedt tatsächlich ein Fall bekannt sein, wo Eltern die Kita-Kosten nicht zahlen können, biete sie ihre Hilfe und Vermittlung an. Denn die Eltern könnten beim Jugendamt einen Kostenantrag stellen, so dass nur ein Satz von 22,60 Euro gezahlt werden müsste, zuzüglich Essengeld. Sie betonte weiterhin, dass sich die Kolleginnen des Eigenbetriebes vor allem inhaltlich an Finnland orientieren würden und an Fortbildungskursen teilnehmen. KiG
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