Potsdam-Mittelmark: Teltow vor Augen, Fremdenführer im Ohr
Touristinformation plant den Einsatz von Audioguides ab 2010 / Anfragen rund um die Region steigen
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Teltow - Wer ab dem kommenden Jahr die Region Teltow erkunden will, ist nicht mehr auf Stadtführungen angewiesen. Die Teltower Touristinformation plant den Einsatz von Audioguides, mit denen Besucher sich selbstständig über Sehenswürdigkeiten informieren können. „Man leiht sich bei uns das Gerät aus und kann losmarschieren“, erklärte Tourismusmanagerin Aline Creifelds das Prinzip gestern gegenüber den PNN. Dies ist eines von mehreren Projekten, mit denen die Touristinformation die Rübchenstadt und ihre Nachbargemeinden künftig noch besser vermarkten will.
Laut Creifelds werde die Anschaffung und Programmierung der Audioguides rund 10 000 Euro kosten. Bei den Geräten handelt es sich um Minicomputer, auf denen Bild- und Tondateien gespeichert werden. Per GPS erkennt der elektronische Stadtführer, vor welcher Attraktion sich der Tourist gerade befindet und gibt dazu die Informationen wieder, insbesondere über die Geschichte. Mit dabei sollen Teltower Sehenswürdigkeiten wie die Altstadt oder der Teltowkanal, aber auch Attraktionen der ganzen Region wie der Stahnsdorfer Südwestkirchhof und der Güterfelder See sein. Auch Gaststätten sollen angezeigt werden. Creifelds verweist auf die Landeshauptstadt Potsdam, wo solche Audioguides bereits erfolgreich eingesetzt werden, „nur dass dort der Alte Fritz die Führung übernimmt“.
Immer mehr Menschen aus Berlin und Potsdam würden die Region Teltow als Ziel für Tagesausflüge entdecken. „Gerade die Berliner suchen bei uns die Natur“, sagte Aline Creifelds, die in dieser Woche den jährlichen Rechenschaftsbericht der Touristinfo vorgelegt hat. Demnach werde die Fremdenverkehrseinrichtung in der Potsdamer Straße 57 immer stärker als erste Anlaufstelle genutzt. Zwischen 300 und 500 Menschen würden hier pro Monat Informationen einholen, nochmal so viele senden Anfragen per E-Mail oder rufen an – Tendenz steigend. „Das liegt daran, dass immer mehr Einheimische uns kennen und Besucher zu uns schicken. Denn meistens werden zuerst sie angesprochen“, so die Tourismusmanagerin. Die meisten Anfragen drehen sich rund um Übernachtungsmöglichkeiten. 25 Ferienwohnungen aus Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf hätten sich mittlerweile registrieren lassen, dazu kämen die Hotels und Pensionen. „Es gibt aber immer noch Bedarf an Übernachtungskapazitäten“, so Creifelds.
Auch die Einheimischen würden das Angebot der Touristinfo nutzen: Sie informieren sich in erster Linie über Veranstaltungen und Feste. Ein Verkaufsschlager ist die Broschüre „Die Region erleben“ mit Rad- und Wanderkarten sowie Tipps für Freizeit und Kultur geworden: Bereits zwei Monate nach ihrem Erscheinen im Frühjahr waren 90 Prozent der Büchlein vergriffen. Eine zweite Auflage ist für 2010 geplant. Beliebt sei auch das monatliche Veranstaltungsheft „Tipps und Termine“, das Anfang des Jahres mit 10 000 Exemplaren an den Start gegangen ist.
Demnächst soll das touristische Leitsystem in Teltow in Angriff genommen werden: 15 grüne Schilder sollen zum Ende des Jahres hin an den Hauptverkehrsstraßen aufgestellt werden und auf Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotels hinweisen. Ebenfalls in Planung ist eine professionelle Begrüßungsmappe für Gewerbetreibende, die in der Region investieren wollen. Schließlich soll auch die Zusammenarbeit mit bisherigen und neuen Partnern vertieft werden. Neben den Nachbargemeinden gehört auch die polnische Partnerstadt Zagan dazu. Thomas Lähns
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