Potsdam-Mittelmark: Teltow will sich selbst vermarkten
Vertrag mit Stadtblatt soll nicht verlängert werden
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Teltow - Teltow will sein Stadtmarketing wieder in eigene Hände nehmen. Der Konzessionsvertrag mit dem Teltower Stadtblattverlag, der erst vor fünf Jahren diese Aufgaben übernommen hatte, läuft zum Jahresende aus und soll nicht verlängert werden. „Wir wollen künftig Synergien erzielen“, erläuterte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) das Vorhaben gestern gegenüber den PNN. Das heißt: Indem die Fäden im Rathaus zusammenlaufen, soll Geld gespart werden. In den vergangenen Jahren waren für die Finanzierung des Stadtmarketings je nach Projektlage Beträge zwischen 50 000 und 150 000 Euro aus dem Haushalt gezahlt worden. In der Stadtverordnetenversammlung hatte das mitunter für Kritik gesorgt.
Im Moment fehle es an einer Verzahnung zwischen Rathaus und Stadtmarketing, wird nun auch in einem neuen Konzept beklagt, das in den politischen Gremien diskutiert werden soll. So haben Stadt und Stadtmarketing je eine eigene Homepage, beide leisten für sich Öffenlichkeitsarbeit. Flyer oder Broschüren, die hier wie dort herausgegeben werden, haben kein einheitliches Erscheinungsbild. Das neue Konzept hat Stadtsprecherin Andrea Neumann erstellt. Sie soll ab Januar die Koordinierung des Stadtmarketings übernehmen.
Sie schlägt unter anderem vor, dass sich Teltow eine „Corporate Identity“ verleiht – also ein Erkennungsmerkmal, zum Beispiel mittels Logo und Slogan. Andere Mittelmark-Kommunen haben das schon getan, zum Beispiel Nuthetal („Gemeinsam Leben“) oder Beelitz („Stadt mit Köpfchen“). Auch an regelmäßige Gästebefragungen sowie Schulungen für Messeauftritte wird gedacht.
Als künftige Vorhaben wird in dem Konzept neben einer „Teltow-App“ für das Smartphone und der Weiterentwicklung der Wanderwege auch die Gestaltung der Kreisverkehre in der Stadt vorgeschlagen – mit Sponsorengeldern. „Interessant wäre das Aufstellen charakteristischer Kunstwerke, die sich auf die Stärken der Stadt beziehen“, so Neumann. Verstärkt in der Öffentlichkeit werben müsse man für den geplanten Bürgerhaushalt, für die 750-Jahr-Feier 2015 sowie die weitere Entwicklung der Kanalaue. Zudem könnte Teltow einen interaktiven Stadtplan erstellen lassen, auf dem Besucher oder Zuzügler die Stadt mit ihren Angeboten per Mausklick erkunden können.
Bisherige Leistungen des Stadtmarketings will die Verwaltung fortsetzen, zum Beispiel das Schmücken der Stadt unter dem Motto „Weihnachtliches Teltow“ oder die jährliche Ausbildungsmesse. Den Betrieb der Touristen-Info, die zum Jahresanfang ins Rathaus gezogen ist, hat Teltow bereits übernommen, die Mitarbeiter wurden bei der Stadt angestellt.
Bürgermeister Schmidt unterstrich gestern, dass die Projekte in der Verwaltung nur gebündelt werden sollen. Wirtschaft, Politik und Ehrenamt sollen nach wie vor Teil des Stadtmarketings sein. „Der Lenkungskreis als Plattform soll bestehen bleiben“, so Schmidt. Er sei überzeugt, dass Teltow die Eigenvermarktung bei Bürgern und Besuchern schaffen werde.Thomas Lähns
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