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Potsdam-Mittelmark: Teltow zählt für den Umweltschutz

Stadt will 20 Prozent Kohlendioxid einsparen, Bund fördert Klimakonzept

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Teltow - Von der Glühbirne bis zum Rasenmäher – die Stadt Teltow hat sich vieles in kurzer Zeit vorgenommen: Innerhalb eines halben Jahres sollen sämtliche Energieverbräuche und Kohlendioxid-Emissionen der Stadt, seiner Einwohner und Unternehmen aufgelistet werden. Die gewaltige Datensammlung ist der Grundstein für das Klimaschutzkonzept der Kommune. Es soll Mittel und Wege aufzeigen, um das Klima-Ziel der Stadt zu erreichen: Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß in Teltow, verursacht durch Autoverkehr oder dem Stromverbrauch von Anwohnern und Betrieben, um 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 gesenkt werden.

„Wir haben Großes vor“, erklärte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) im Rathaus, als er den Startschuss zur Datensammlung und damit auch für das integrierte Klimaschutzkonzept gab.

Eine Arbeitsgruppe, angeführt von Bernd Wenzel, Ingenieur für neue Energien, und unter Mitarbeit der lokalen Agenda-Bewegung, der Stadtverwaltung, einigen Stadtverordneten und Mitarbeitern der kommunalen Gesellschaften soll die Zählarbeit übernehmen. Ein halbes Jahr gibt Ingenieur Wenzel seiner Gruppe dafür Zeit. Danach folgt der eigentliche Teil ihrer Aufgabe: Wie können Stromverbrauch und Abgase in Teltow vermindert werden? Genau ein weiteres halbes Jahr bleibt Wenzel und seinen Mitarbeitern, um auf diese Frage Antworten zu finden. Denn das Klimaschutzkonzept für die Stadt wird zum größten Teil vom Bund bezahlt. 55 000 Euro soll die Ideenfindung kosten. Lediglich 11 000 Euro muss die Stadt dazu geben, vorausgesetzt die Datenerfassung und das Konzept sind in einem Jahr fertig.

Die gefundenen Ideen sollen anschließend in die Arbeit der Verwaltung, der Stadtverordneten und auch in die Stadtplanung einfließen, erklärte Wenzel. So könnte die Stadtverwaltung verpflichtet werden, künftig alte Drucker, Faxe oder Kopiergeräte durch neue, energiesparende Geräte zu ersetzen. Auch einen Klimaschutzbeauftragten als Ansprechpartner für alle Solar-interessierten Häuslebauer könnte es geben. Sinnvoll und denkbar sei auch, dass die Dächer von Neubauten künftig gen Süden ausgerichtet sein müssen, um sie für Solar nutzen zu können, sagte Wenzel. Selbst die Montage solcher Anlage könne man als Auflage in künftige Bebauungspläne einfließen lassen. So könnte der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch der Einwohner und Unternehmen Teltows gesteigert werden.

Über Großprojekte, wie Wind- und Solarkraftanlagen soll die Arbeitsgruppe ebenso beraten wie über kleinere Projekte nach dem Vorbild der Bürgersolaranlage auf der Bürgel-Schule. Die Teltower wollen mit ihrem Konzept das des Nachbarn Kleinmachnow übertreffen, erklärte Bürgermeister Schmidt. „Jetzt machen wir vor und sie können abgucken“, schlug er vor. Tobias Reichelt

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