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Potsdam-Mittelmark: Tempo 80 auf der Ortsumgehung abgelehnt

Land setzt auf Lärmschutzwände und Erdwälle

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Stahnsdorf - Auf der neuen Landesstraße L 40 im Bereich Güterfelde soll es kein allgemeines Tempolimit von 80 km/h geben. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit werde auf 100 Stundenkilometer für Autos und 80 Stundenkilometer für Lkw festgelegt, heißt es in einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Ludwig Burkardt. Auch ohne die von Anwohnern geforderte Geschwindigkeitsbegrenzung würden die Immissionsgrenzwerte für Lärm und Luftschadstoffe an der neuen Güterfelder Ortsumgehung eingehalten, argumentiert Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD).

Burkardt zeigte sich gestern über die Antwort enttäuscht. Eine Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit auf 80 km/h wäre für die Anwohner der Ortsumgehung auf alle Fälle sinnvoll, sagte er. Der Minister drücke sich vor der Entscheidung und berufe sich lediglich auf die Ergebnisse der Planfeststellung, sagte der CDU-Politiker. Zumindest eine nochmalige Prüfung hätte er zusagen können. Die Straßenverkehrsbehörde könnte selbstverständlich die Höchstgeschwindigkeit weiter herabsetzen, so Burkardt, der in diesem Punkt nachhaken will.

Die Landesregierung setzt indes auf eine Reihe aktiver Schutzmaßnahmen gegen Lärm und Abgase, wie Vogelsänger erläuterte. Vorgesehen sind Lärmschutzwände mit einer Höhe von bis zu 5,50 Meter im Bereich der Wohngebiete Seematen und Fichtestraße. Zudem soll die Straße im Bereich des Wohngebietes Seematen auf einer Länge von einem Kilometer in die Erde versenkt werden – maximale Tiefe: 5,50 Meter. Erdwälle mit einer Höhe von bis 1,50 Meter würden für weitere Lärmminderung sorgen. Vorgesehen ist, die Wälle mit heimischen Bäumen und Sträuchern zu bepflanzen.

Gefragt hatte Burkhardt auch nach einer Gefährdung der angrenzenden Gebäudesubstanz, zumal die Ortsumgehung zum Teil mit weniger als 500 Metern Abstand zu Grundstücken und Häusern verlaufe. Aufgrund von Erfahrungswerten sei damit nicht zu rechnen, erklärte Vogelsänger. Dennoch würde vor Beginn der Bauarbeiten der Zustand der Häuser dokumentiert, um mögliche Auswirkungen der Straßenbauarbeiten oder des Verkehrs feststellen zu können.

Generell erwarten viele verkehrsgeplagte Güterfelder den Bau des Ortsumgehung mit Ungeduld. Wie berichtet, soll die neue vierspurige Landesstraße nun jedoch erst Endes des Jahres 2014 fertig werden. Der Grund für die Bauverzögerung: Die Naturschutzbehörde hat die Arbeiten im Bereich des Abschnitts im Naturbiotop Hartes Fenn, nordwestlich von Güterfelde, für die Monate Januar bis Juni untersagt. Um Güterfelde aber möglichst schnell vom Durchgangsverkehr zu entlasten, sollen erste fertige Teile der Ortsumfahrung so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden. Im Bereich Marggraffshof im Osten Güterfeldes bis zum Stahnsdorfer Damm soll ab dem Sommer gebaut werden. Bereits 2012 könnte dieser Abschnitt eröffnet werden. Auf der anderen Seite des Dorfes, am Güterfelder Eck, haben die Arbeiten bereits begonnen. Über eine neue Brücke soll die Nuthe-Schnellstraße aus Potsdam auf die Güterfelder Ortsumfahrung verschwenkt werden.Hagen Ludwig

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