Potsdam-Mittelmark: Tempoverstöße und Alkohol häufigste Unfallursache Zahl der Kollisionen in der Region nahm im Vorjahr zu
Teltow. Die Verkehrsdichte hat zugenommen, leider stieg auch die Zahl der Unfälle im Bereich der Polizeiwache Teltow, wie Polizeisprecherin Diane Jente gestern beim Pressegespräch informierte.
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Teltow. Die Verkehrsdichte hat zugenommen, leider stieg auch die Zahl der Unfälle im Bereich der Polizeiwache Teltow, wie Polizeisprecherin Diane Jente gestern beim Pressegespräch informierte. Waren es im Jahr 2002 noch 1701 Verkehrsunfälle, stieg die Zahl 2003 auf 1757. Erstaunlich ist dabei eine Zahl: Zu 37 Prozent verursachten ortsansässiger Verkehrsteilnehmer Unfälle . Trotzdem sind die Zahlen gegenüber 2001 mit 1945 Verkehrsunfällen rückläufig. Auch die Zahl tödlicher Unfälle ging von fünf im Jahr 2001 auf drei im Jahre 2002 und einen Toten im letzten Jahr zurück. Die Anzahl verletzter Personen stieg dagegen 2003 um 44, im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 244 Verletzten. Hauptunfallursache bleibt nach wie vor zu hohe Geschwindigkeit, weshalb der Kontrolldruck erhöht wurde. Per Laser wurden im letzten Jahr 36 887 Fahrzeuge gemessen und dabei 2187 Tempoverstöße festgestellt. Davon waren 1782 im Verwarngeldbereich. Spitzenreiter in der Region war ein Kradfahrer, der im vergangenen November im Tempo-50-Bereich mit 147 Stundenkilometern gemessen wurde. Zu schnelles Heranfahren an Ampelkreuzungen führte beispielsweise auch am Güterfelder Eck häufig zu Auffahrunfällen. Zu den weiteren Unfallursachen gehört Alkohol am Steuer, der im letzten Jahr 32 Unfälle auslöste. In Teltow kam es dabei zu 15 Unfällen, in Kleinmachnow waren es 7, in Stahnsdorf und Nuthetal ereigneten sich jeweils 5 Unfälle. 2002 führte Alkohol ebenfalls zu 32 Unfälle. 2001 waren es 43. Größte Aufmerksamkeit gilt deshalb bei Kontrollen vor allem dem Bereich von Diskotheken wie in der Teltower Oderstraße. Im Jahre 2003 wurden im Wachbereich 227 folgenlose Trunkenheitsfahrten festgestellt, der Promillewert lag bei 165 Fahrern über 1,1 und zählt somit als Straftat. Als weitere Unfallursache wurde Nichtbeachten der Vorfahrt ermittelt. Vor allem in Kreuzungsbereichen sind viele Fahrer unaufmerksam. Gegenüber 2001 mit 215 Unfällen durch Missachten der Vorfahrtsregel und dem Jahr 2002 mit 183 Unfällen sank die Zahl auf 182 im letzten Jahr. „Diese Verkehrsbereiche sind schwer zu überwachen, zumeist sind es Bereiche in Siedlungen, in denen es gleichberechtigte Straßen gibt", berichtete Polizeioberkomissar Frank Meister. Hauptaugenmerk galt im letzten Jahr der Kreuzung am Stahnsdorfer Hof. Vielfach staut sich der aus der Lindenstraße kommende Verkehr, da viele Autofahrer aus der Gegenrichtung Zehlendorfer Damm bei der Rotphase den grünen Pfeil rücksichtslos nutzen, um nach rechts in Richtung Potsdam abzubiegen. Mit Videokamera wurden die Verkehrssünder beweiskräftig identifiziert. Für die Ordnungswidrigkeit gab es drei Punkte in der Flensburger Kartei, zuzüglich war ein Bußgeld von 50 Euro zu zahlen. Die Ahndung mit Videokamera sei in stark frequentierten Bereichen effektiver, da der Durchlauf des Verkehrs nicht behindert werde, erläuterte Eberhard Scheunemann, Erster Polizeihauptkomissar der Wache Teltow. „Verwarnungen sind zwar schön und wichtig, geht es jedoch an den Geldbeutel, erreichen wir auch den erzieherischen Effekt", verwies Scheunemann vor allem darauf, beim Einsatz der Beamten einen hohen Wirkungsgrad zu erreichen. Ständig müsse deshalb neu überlegt werden, wie Verkehrsunfälle zurückgedrängt werden können. Auch die Sonntagsschule für Verkehrssünder gehört zu diesen Maßnahmen. Unfälle werden aber auch durch veränderte Verkehrsflüsse beeinflusst, wie beispielsweise Kreisverkehre. Oder am Ruhlsdorfer Platz in Teltow durch Einrichten einer Rechtsabbiegespur nach Ruhlsdorf. Im letzten Jahr gingen dort die Unfälle auf 24 zurück, gegenüber dem Vorjahr mit 30 Unfällen. K. Graulich
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