Potsdam-Mittelmark: Thronanwärterinnen unter der Lupe Vier Bewerbungen für das Amt der Blütenkönigin
Werder · Glindow - Werders Kulturamtsleiter Walter Kassin war ein großer Stein vom Herzen gefallen: Nur elf Tage vor der Eröffnung des 126. Baumblütenfestes konnte er am Montagabend vier Kandidatinnen für die Wahl der Blütenkönigin präsentieren.
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Werder · Glindow - Werders Kulturamtsleiter Walter Kassin war ein großer Stein vom Herzen gefallen: Nur elf Tage vor der Eröffnung des 126. Baumblütenfestes konnte er am Montagabend vier Kandidatinnen für die Wahl der Blütenkönigin präsentieren. „Vor einer Woche sah es noch trübe aus, da hatten wir nur eine Bewerberin, begrüßte er die Jury beim Hauptsponsor Werderfrucht in Glindow. Vertreten sind in diesem Gremium außerdem noch der Obst- und Gartenbauverein, das Autohaus Schachtschneider (für das königliche Automobil verantwortlich), die Edis als regionaler Betrieb, die Mittelbrandenburgische Sparkasse, Christine Berger vom Erlebnishof Berger und der Verein für historischen Weinbau. Zunächst hatte sich nur Katrin Köppe gemeldet, die bereits im vergangenen Jahr an der Wahl teilgenommen hatte. Die 23-jährige landwirtschaftstechnische Assistentin ist zwar nicht in Werder geboren, sei jedoch der Stadt sehr verbunden. „Wenn ich gewählt werde, möchte ich den Gästen zeigen, dass die Baumblüte aus mehr als ,Bretterknallern“ besteht, sagte sie in der Kurzpräsentation. Das seien vor allem die historische Altstadt, die Kultur und der Obstbau, durch die Werder bekannt ist. In diesem Punkt war sie sich mit den anderen drei Kandidatinnen einig. Die 18-jährige Christin Böttcher ist Potsdamerin, lebt seit 2000 in Werder und möchte nach dem Abitur Kunst-Design studieren. „Werder ist für mich wie eine zweite Familie geworden, schwärmte sie. Sie fotografiert und malt gern. Auch dem Obstbau sei sie verbunden und habe bereits des öfteren auf dem Frischemarkt Obst verkauft. Sabrina Bohne (24 Jahre alt) ist Glindowerin und hat nach dem Abitur eine kaufmännische Lehre für Apotheken absolviert. Sie arbeite zwar derzeit in Berlin, doch sei ihre Chefin von der möglichen Wahl zur Blütenkönigin sehr angetan, versicherte sie. Auf jeden Fall möchte sie in Werder bleiben, denn sie sei praktisch mit dem Obstbau groß geworden. Katharina Lindicke vertritt eine Werderaner Familien-„Dynastie, die bis auf das 17. Jahrhundert zurückgeht. Ihr Bruder betreibt den Obsthof Lindicke, ihr Vater bewirtschaftet die Weinstöcke auf dem Wachtelberg. Die 29-jährige Betriebswirtin für Hotellerie und Gastronomie kümmert sich heute um Verkauf und Vertrieb des Weins. Auf etwa 180 Veranstaltungen muss sich die neue Blütenkönigin einlassen. Das könne ein Grund dafür sein, dass die Bewerberzahl zurückgegangen sei, sagte Marion Nikolajsen vom Kulturamt den PNN. Denn nicht alle Arbeitgeber könnten da mitgehen. Zur Prüfung gehörte zunächst das Ermitteln von vier Obstweinsorten und die Bestimmung von vier Obstgehölzen mit kaum erkennbaren Blättern. Die sieben Prüfer befragten die Kandidatinnen dann noch intern zu ihren Kenntnissen über die Region, den Obstbau, die Geschichte der Stadt und schätzen Auftreten und Ausstrahlung, Schlagfertigkeit und Engagement ein. Die ausgefüllten Punktezettel werden jetzt unter Verschluss gehalten, bis es dann am Freitagabend der kommenden Woche beim Blütenball zum Start des Baumblütenfestes heißt: Die neue Blütenkönigin ist ... Winfried Gutzeit
Winfried Gutzeit
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