
© THW Stahnsdorf
Potsdam-Mittelmark: THW schließt Hochwassereinsatz ab
Von der Stahnsdorfer Ortsgruppe kämpften 50 Ehrenamtliche insgesamt 8000 Stunden gegen das Wasser
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Stahnsdorf - Von Bayern bis an die Nordsee waren in den vergangenen sechs Wochen über 16 000 THW-Kräfte unterwegs. Erst gestern hat das Technische Hilfswerk seine Einsätze in der Flutkatastrophe abgeschlossen. Auch für die in Stahnsdorf ansässige Ortsgruppe Potsdam sind damit turbulente Wochen zu Ende gegangen, wie THW-Sprecher Jens Beier gestern gegenüber den PNN erklärte. Der letzte der ehrenamtlichen Helfer, die an der Elbe dabei waren, sei erst am Samstag mit Mückenstichen übersät zurückgekehrt. Er hatte im Landkreis Stendal (Sachsen-Anhalt) beim Rückbau von Hochleistungspumpen geholfen: Noch bis vor einigen Tagen wurde dort ein See abgepumpt, der durch den Deichbruch bei Fischbeck entstanden war.
Schon am 4. Juni waren die ersten Helfer ausgerückt. In Magdeburg etwa waren die Stahnsdorfer eine Woche lang an der Unterhaltung eines Helfercamps für 1500 Menschen beteiligt. Außerdem halfen sie erfolgreich dabei, ein Umspannwerk vor der Überflutung zu schützen. In Dresden wurde ein 40 Meter hoher mobiler Funkmast aufgestellt, um die Kommunikation der Hilfskräfte abzusichern.
In Stendal und Wittenberge wurden tagelang Sandsäcke befüllt, verladen und zu den Deichen gebracht. Ein Ladekran, Geländefahrzeuge und Boote kamen zum Einsatz, um kritische Deichstellen zu erreichen und zu sichern. Auch in Mühlberg, Herzberg und in Fischbeck wurden mit Stahnsdorfer Unterstützung Deiche gesichert. Die Boote kamen auch zum Einsatz, um Flutopfer zu ihren Häusern zu bringen: Sie wollten sehen, was von ihren Habseligkeiten übrig war.
„Im Schnitt waren während der Flutkatastrophe ständig 34 Leute von uns unterwegs“, so Beier. Insgesamt hätten 50 THWler aus Stahnsdorf 8000 Stunden bei der Katastrophenbekämpfung geholfen. Jetzt gehe die Arbeit weiter. „Die Technik wurde sehr in Anspruch genommen und muss jetzt wieder in Schuss gebracht werden“, so Beier. Er dankte für das Verständnis der Arbeitgeber, die die Ehrenamtlichen für ihre Einsätze freistellen mussten. Viele hätten darüber hinaus auch mit Spenden oder technischer Hilfe zur Seite gestanden. „Jemand muss das Hochwasser vorausgesehen haben“, schmunzelt Beier: Noch Anfang Juni waren THWler bei einem Hochwasserschutztraining in Halle unterwegs.
Auch THW-Präsident Albrecht Broemme zieht eine positive Einsatzbilanz: Mehrere Millionen Sandsäcke seien verbaut worden, die Bandbreite der Hilfeleistungen sei weit darüber hinaus gegangen. „Bei diesem Flusshochwasser haben wir unsere Aufgaben erfüllt und gezeigt, dass die Bevölkerung sich auf das THW verlassen kann.“ Der Hochwassereinsatz habe das THW 30,5 Millionen Euro gekostet. Die übernehme der Bund aus einem dafür vorgesehenen Hilfstopf, sagte Broemme. „Das ist eine positive Nachricht.“ Das THW sei auf die Mittel angewiesen, um einsatzfähig zu bleiben – für die nächste Flut. Henry Klix
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