Potsdam-Mittelmark: Touristisches Teltow
Ein Rad- und Wanderplan der Stadt ist in Arbeit. Er soll auch Besucher in und durch die Stadt locken
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Ein Rad- und Wanderplan der Stadt ist in Arbeit. Er soll auch Besucher in und durch die Stadt locken Von Volker Eckert Teltow - Als Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) im Frühjahr kurz vor der S-Bahn-Eröffnung von einem Journalisten aus Berlin nach den Sehenswürdigkeiten seiner Stadt befragt wurde, die ja nun in das Bewusstsein von Millionen von Berlinern rücke, fiel dem Bürgermeister spontan außer der Altstadt überhaupt nichts ein. Und da wird ja nun auch noch gebaut. Andere sind da selbstbewusster. Nach Vorarbeiten der Lokalen Agenda hat Barbara Markstein im Auftrag der Stadt ein Rad- und Wanderwegenetz für Teltow erarbeitet. Mit der Karte in der Hand sollen dann bald die Gäste zu Fuß und auf zwei Rädern die Stadt erkunden. Am Mittwochabend stellte Barbara Markstein den Stand ihrer Arbeit im Bürgerhaus vor. Etwa 15 Interessierte waren gekommen, um zuzuhören und Anregungen zu geben. Aufbauend auf einem Konzept, das die Lokale Agenda im vergangenen Jahr vorgelegt hatte, hat die Planerin sieben Routen durch die Stadt ausgearbeitet, die insgesamt 20 Kilometer lang sind. Dazu kommen noch einmal sieben überregionale Routen, die in das Teltower Netz eingebunden werden. Das Netz soll als Plan gedruckt werden, der zum einen an markanten Punkten der Stadt ausgehängt wird: dem S- und dem künftigen Regionalbahnhof, vielleicht an der Rammrath- oder der Knesebeckbrücke oder an der Grenze zu Lichterfelde. Außerdem soll er gedruckt in Serie gehen: auf etwa 88 mal 65 Zentimetern zum Falten, vorn die Karte, auf der Rückseite Fotos von ausgewählten Zielen in der Stadt mit Erläuterungen. Was der Plan einmal kosten soll, konnte Teltows Agenda-Beauftragter Klaus Weißenberger gestern noch nicht sagen. Nach seiner Ansicht sollte der Preis aber nicht mehr als 2 bis 3 Euro betragen, vielleicht kann der Plan sogar gratis abgegeben werden. Das sei aber noch nicht abgestimmt. Von einem Zuhörer kam auch der Vorschlag, die Karte auf die Homepage der Stadt zu stellen, eventuell auch die einzelnen Routen als gesonderte Dateien zum Ausdrucken. Zu den attraktivsten Touren durch die Stadt zählen wohl die „Altstadtroute mit Buschwiesen“ vorbei am Marktplatz und Teltower Friedhof mit sowjetischem Ehrenmal und der Gedenktafel für tschechische Zwangsarbeiter bis zur Schiffsanlegestelle an der Knesebeckbrücke; außerdem „Auf den Spuren von Teltows Industriegeschichte“, unter anderem mit der Lohse-Fabrik, dem Wassermuseum und der Speicherstadt. Die Routen sind meist zwischen einem und drei Kilometern lang, können also zu Fuß oder mit dem Rad absolviert werden. Insgesamt hat Barbara Markstein eine Liste von 58 Sehenswürdigkeiten zusammengetragen, was ihr im Moment aber noch etwas zu viel erscheint, allein aus Platzgründen. Das müsse noch einmal mit der zuständigen Agendagruppe abgestimmt werden. Dazu kommen Touren durch Seehof und Sigridshorst oder das Komponisten- und Blumenviertel. Außerdem werden Verbindungen angeboten zu überregionalen Wegen wie dem Mauer- oder dem Bugaweg. Beim Fontaneweg plädierte Wolfgang Hirte von der Kleinmachnower Agendagruppe dafür, sich mit den Nachbargemeinden abzustimmen. Dazu wollte man sich am Mittwochabend auf ein gemeinsames Treffen verabreden. Hirte schlug außerdem vor, in die Karte alle gastronomischen Angebote der Stadt aufzunehmen: „So viele sind das ja nicht.“ Barbara Markstein will dem Wunsch nachkommen, genauso wie auch Spielplätze auf Wunsch einer Zuhörerin eingezeichnet werden sollen. Was Parkplätze anbetrifft, steht eine Entscheidung noch aus. Eigentlich wünscht man sich, dass die Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Teltow kommen. Wenn der Entwurf fertig ist, könnte er Ende des Jahres im städtischen Bauausschuss behandelt werden, anschließend in der Stadtverordnetenversammlung. Im Frühjahr könnten dann die ersten Exemplare in Druck gehen.
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