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Mit vereinter Kraft. Gestern ging Tremsdorf ans Netz.

© Ute Kaupke

Potsdam-Mittelmark: Tremsdorf nutzt „schnell@pm“

Projekt des Landkreises bringt schnelles Internet in Nuthetaler Ortsteil

Stand:

Nuthetal - Als zehnter Standort des Projektes „schnell@pm“ des Landkreises Potsdam-Mittelmark ist der Nuthetaler Ortsteil Tremsdorf gestern an das schnelle Internet angeschlossen worden. Der Ort wird jetzt mit einer 6-MBit-Breitbandleitung und Funk-DSL-Technik versorgt. Erster von 21 Kunden im Ort ist die Eichenhof Tremsdorf GbR, die auch den Standort für die Antenne zur Verfügung gestellt hat. „Vom ersten Tag der Antenneninstallation an hat es funktioniert“, bestätigte Karsten Lampe von der Geschäftsführung des Hauses gestern zum offiziellen Übergabetermin.

Er habe bei der Deutschen Telekom einmal wegen schnellen Internets angefragt, aber wegen der geringen Anmeldezahlen nur ein „müdes Lächeln“ erhalten, berichtete Lampe. Da hätte sich bis heute nichts getan, ist er überzeugt. Er könne nur zum Anschluss ermutigen, „man verzweifelt sonst an dem, was man nicht hat“. Wer solle sich auf dem Land ansiedeln, wenn fehlendes schnelles Internet den Geschäftsbetrieb behindert?

Überschattet war der gestrige Tag vom tödlichen Reitunfall des Mitgesellschafters des Eichenhofes und erfahrenen Springreiters, Professor Bodo Hertsch, der sich am Montag dieser Woche ereignet hatte. Er hatte die Gespräche im Vorfeld für den Internetanschluss geführt. Einer Entscheidung der Familie nach sollte die symbolische Breitbandfreigabe jedoch nicht aufgeschoben werden. Nuthetals Bürgermeisterin Ute Hustig erklärte vor Ort, man sei in Gedanken bei den Angehörigen.

Die gestrige offizielle Übergabe in Tremsdorf verbindet der Wirtschaftsförderer des Landkreises, Martin Rätz, mit der Hoffnung, dass sich auch in weiteren Ortsteilen Nuthetals viele Einwohner von der DSL-Funklösung überzeugen lassen. Erste positive Resonanzen seien aus Tremsdorf angekommen, weitere Anträge avisiert. „Ein weiterer weißer Fleck ist ausradiert“, baut auch Bernd Barkowsky, Vorstandsmitglied der beauftragten Firma Complus, darauf, dass das Projekt auch auf die Ortsteile Nudow, Philippsthal, Fahlhorst und Saarmund ausstrahlt.

Der Start in Nuthetal ähnele dem in Bensdorf im Amt Wusterwitz vom Februar 2008, dem ersten gemeinsamen Projekt von Landkreis und Complus vor drei Jahren. Bei anfänglich nur 18 Aufträgen gehe noch in diesem Jahr dort der 100. Kunde ans Netz. „Das Projekt trägt Früchte“, betonte Barkowsky, denn Ziel sei immer die Versorgung des ländlichen Raumes gewesen. „Telekom und Co. kommen nicht hierher, ohne erhebliche Fördermittel zu beanspruchen“, meinte er. DSL ist aber heute ein Muss für jedes Unternehmen. Mit Complus werde der ländliche Raum zukunftsfähig. Kommenden Montag wird auf einem Tremsdorfer Haus der Gewog ein Umsetzer installiert – damit kann der Ortsteil dann komplett erreicht werden.

Bürgermeisterin Hustig erinnerte gestern daran, dass Nuthetal im Jahr 2010 ursprünglich über die Staatskanzlei Mittel aus dem Konjunkturpaket II für die DSL-Umsetzung erhalten sollte. Das mündliche Versprechen wurde nicht eingehalten. Verwundert stelle sie heute jedoch fest, dass unverbrauchte Mittel „in nicht unerheblicher Höhe“ von der Staatskanzlei zurückgegeben werden mussten.

Ute Kaupke

Ute Kaupke

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