Potsdam-Mittelmark: Umgebautes Luxus-Resort öffnet im Juni
Schifffahrtunternehmen geht in Bad Saarow an Land / Eine Woche all inclusive für 1500 Euro
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Schifffahrtunternehmen geht in Bad Saarow an Land / Eine Woche all inclusive für 1500 Euro Von Dana Trenkner Bad Saarow. Auf den ersten Blick erinnert nicht viel an den Empfangsbereich einer Nobelherberge. Graue Spanplatten bedecken den Boden der lichtdurchfluteten Halle. Überall stehen Arbeitsgeräte, Schleifmaschinen und Werkzeuge sind zu sehen. Auch der sonnengelb leuchtende Marmorfußboden versteckt sich noch unter einer Schicht aus Abdeckmaterialen und feinem Staub. Doch den Handwerkern ist die Eile anzumerken. Anfang Juni soll das ehemalige Bad Saarower Fünf-Sterne-Hotel „Das Brandenburg“ seine Tore wieder für Besucher öffnen: mit verändertem Namen, mit neuem Konzept und vor allem neuen Hoffnungen für Arbeitssuchende und Tourismusverantwortliche. Das Konzept ist ehrgeizig und der Name bekannt: Das Rostocker Schifffahrtunternehmen Arkona AG ist neuer Pächter des Hotels und plant unter dem Namen A-Rosa neben dem Ausbau ihrer Aktivitäten auf dem Wasser bis 2007 auch zehn noble Resorts an Land zu etablieren. 350 Millionen Euro will das Unternehmen in den kommenden drei Jahren zur Umsetzung dieses Konzeptes investieren, acht Millionen davon in Brandenburg. 1000 neue Arbeitsplätze sollen europaweit entstehen, das neue Resort wird etwa 250 Menschen Arbeit bieten. Das Hotel, das künftig unter dem Namen „A-Rosa Das Brandenburg“ in den Katalogen der Reiseveranstalter stehen soll, wird das erste Resort der Rostocker werden und bis auf weiteres das einzige seiner Art in Brandenburg bleiben. Weitere Wohlfühl-Tempel an Land plant A-Rosa unter anderem in Schleswig-Holstein, Bayern und der Schweiz. „Die Idee, mit unserer Marke auch an Land zu gehen, gab es schon lange“, sagt Unternehmenssprecherin Annette Engelke. „Das Objekt in Bad Saarow bot sich an, da es den Gästen zum Beispiel eine Vielzahl von sportlichen Aktivitäten bietet und sich gut zu einem Resort umgestalten lässt, das unseren Vorstellungen entspricht.“ Die Preisstruktur des Hauses werde in etwa gleich bleiben und eine Woche all inclusive etwa 1500 Euro kosten. „Im ersten Jahr rechnen wir mit einer Auslastung von 60 Prozent“, sagt Engelke. In den vergangenen Jahren sind rund um den Scharmützelsee zahlreiche Luxusherbergen entstanden. Zuletzt öffnete vor zehn Monaten das Hotel „Esplanade“. Bei so viel Luxus müssen sich jetzt Gemeinde und Tourismusverantwortliche gemeinsam ins Zeug legen, um Lösungen für einige Missstände zu finden. Bürgermeisterin Gerlinde Stobrawa (PDS) klagte vor kurzem über mangelnde Unterstützung von Seiten der Landesbehörden beim Bau eines Radweges rund um den See. Radfahrer müssten noch immer auf gefährliche Landstraßen ausweichen, sagte sie. Hoteleigentümer bemängelten die Vermarktungsqualitäten des Ortes. Nur gemeinsam könne man Lösungen finden, sagte ein Bauunternehmer. Gemeinsam Lösungen finden Noch, so berichtet Annette Engelke, sei man zu diesem Zweck zwar nicht an die A-Rosa-Verantwortlichen herangetreten - gemeinsamen Projekten stehe aber nichts im Wege. Dafür habe man immer ein offenes Ohr. In der Hotelhalle des zukünftigen A-Rosa-Resorts, die bis zur Eröffnung in eine Art überdachte Piazza mit Restaurants, Kaminzimmer und Showbühne umgebaut werden soll, steht Mario Nissel mit seiner Videokamera. Schon seit der Grundsteinlegung vor Jahren habe er hier alles dokumentiert, sagt er. Der junge Mann, der nur ein paar Minuten vom Hotel entfernt wohnt, kümmerte sich noch bis Oktober 2003 als Concierge um die Gäste. „Jetzt bin ich auf Kurzarbeit und hoffe auf den Juni. Dann soll es endlich weitergehen“, sagt Nissel. Etwa 250 Menschen arbeiteten bis zu den Umbauarbeiten im Haus. Auch wenn rund 60 Prozent davon wiederkommen werden - wie A-Rosa verspricht -, sind viele Stellen neu zu besetzen. „Wir sind bereits mitten in den Auswahlverfahren“, sagt Engelke. Gesucht werden neben weiteren Mitarbeitern für die Rezeption zum Beispiel Köche, Servicemitarbeiter, ein Restaurantleiter, Beauty-Spezialisten, Therapeuten, Barkeeper und Auszubildende.
Dana Trenkner
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