Potsdam-Mittelmark: Uneins über Domizil des Heimatvereins
Vereinschef Jaeckel: „Typisch Teltower Art“
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Vereinschef Jaeckel: „Typisch Teltower Art“ Teltow – War sich der Teltower Kulturausschuss zu Wochenbeginn noch einig, dass in einem ehemaligen Stallgebäudes der Kuppelmayerschen der Heimatverein sein Archiv und die Ausstellung „Waschtechnik“ unterbringen kann, erbat sich ein paar Tage später der Bauausschuss noch Bedenkzeit. Zwar stimmte auch der Bauausschuss einstimmig zu, das Gebäude zu sanieren. Doch statt des Heimatvereins hätte man lieber eine soziokulturelle Nutzung für das Haus. Welche das sein könnte, wusste im Bauausschuss niemand. Doch CDU-Vertreter Ulrich Langner ist sich sicher: „Es muss uns etwas Besseres einfallen als die Waschmaschinenausstellung dort zu etablieren.“ Reinhard Frank (Linkspartei.PDS) pflichtete bei: „Die Waschtechnik ist nicht das Highlight für diesen Standort.“ Rolf-Dieter Bornschein (SPD) hielt dagegen: „Den Ausstellungsstücken wird von Fachleuten ein hoher musealer Wert beigemessen, da es die einzigen ihrer Art in Berlin und dem Umland sind.“ Auch Eckehard Hasler vom Sanierungsträger „complan“ verwies darauf, dass der Beirat zur Kuppelmayrschen Siedlung empfahl, das Stallgebäude für Ausstellung und Archiv des Heimatvereines zu nutzen. Doch der PDS-Stadtverordnete Frank befand, dass man das Museum am Hohen Steinweg nicht zersplittern sollte, sondern dort weiter entwickeln müsse. Zwei Standorte eines Museums seien zuviel. Er erinnerte daran, dass eigentlich einmal abgesprochen worden sei, die alte Schmiede im Museumshof am Hohen Steinweg abzureißen, um Platz für ein weiteres Gebäude zu haben. Jetzt argwöhnt Frank: „Der Heimatverein will nun beides.“ „Dass die alte Schmiede einmal abgerissen wird, um neue Räume für Ausstellungen und Archiv zu bauen, wage ich gar nicht zu denken“, meinte der Vorsitzende des Heimatvereines, Peter Jaeckel, gegenüber den PNN. Seit Jahren bemüht sich der Verein um weiteren Ausstellungsraum, ebenso um Räume für Archiv und Magazin, mit denen er schon einige Male umziehen musste. Zurzeit werden dafür Räumlichkeiten im Bauamt in der Isarstraße genutzt. Doch wenn das Amt in das neue Verwaltungsgebäude in die Altstadt zieht, muss auch eine Lösung für die Bestände des Heimatvereins gefunden werden. Die Variante, in das ehemalige Stallgebäude ziehen zu können, sei günstig, weil durch die Schaufenster zum Hof ein Teil der Sammlung gezeigt werden könne, sagte Jaeckel. Dass nun einige Stadtverordnete diese oft diskutierte Variante erneut in Frage stellen, schien ihn nicht sonderlich zu überraschen. „Das ist die typische Teltower Art.“ In der Tat: Nach dem Bauauschuss empfahl der Finanzausschuss es so zu tun, wie der Kulturausschuss es vorschlug. Nun entscheidet das Stadtparlament. K. Graulich
K. Graulich
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