zum Hauptinhalt
Der Neubau hat die Grundriss-Form eines Bumerangs.

© kig

Potsdam-Mittelmark: Unterricht für Schmetterlinge

Evangelische Grundschule in Teltow lud zur Baustellenbesichtigung ein

Teltow - Groß war der Andrang am Samstag in der Evangelischen Grundschule Teltow-Seehof, die zum Tag der offenen Tür eingeladen hatte: Interessierte Eltern konnten sich über das pädagogische Konzept und den Baufortschritt des Neubaus informieren. Auch das seit Wochen am Eingang drapierte Protestschild „Vorsicht frei gestrichen!“ vermochte die Neugier der rund 200 Besucher nicht zu bremsen. Es ist die Losung der Protestkampagne gegen die geplanten Kürzungen der Landesmittel für Freie Schulen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass das Schulgeld für diesen Fall erhöht werden muss, wie auf häufige Nachfragen der Eltern geantwortet wurde.

Zurzeit besuchen 119 Kinder die Evangelische Grundschule, von denen 98 Prozent aus Teltow kommen, die meisten aus dem Ortsteil Seehof. Damit sei das Konzept einer wohnortnahen Schule aufgegangen, sagte Manuela Raasch vom Evangelischen Diakonissenhaus, das Träger der 2009 eröffneten Bildungseinrichtung ist. Anmeldungen gebe es laut Raasch bis zum Jahr 2017. „Der Bedarf ist so groß, dass wir eigentlich drei Schulen bauen müssten, um alle aufzunehmen.“

Die Vergabe erfolge mit einem Auswahlverfahren, das besonders die Kinder im nahen Umfeld der Schule berücksichtige. Weitere Kriterien seien Kinder mit besonderen Begabungen und mit sonderpädagogischem Förderbedarf, so Raasch. Etwa 25 Schüler besuchen pro Klasse die zweizügige Schule, die einmal eine Kapazität von rund 300 Plätzen haben wird.

Der noch im Bau befindliche Schulneubau soll im Januar fertig sein, ebenso die Sporthalle. Rund sechs Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt, an dem sich die Kommune mit 1,75 Millionen Euro beteiligt. Beide Gebäude werden barrierefrei und im Passivhausstandard errichtet, erklärt Frank Heering, Koordinator für Bauinvestitionen. Geheizt wird mit Erdwärme, die Lüftung ist in das Heizsystem integriert. Vier Klassenräume zu je 60 Quadratmetern wird es auf jeder Etage des Hauses geben, dazu Flexräume und Lehrerzimmer. Im Erdgeschoss können über eine mobile Trennwand zwei Räume für Veranstaltungen zusammengefügt werden. Auch eine Bibliothek ist geplant.

Angetan waren Besucher, die die Baustelle besichtigten, vor allem von der Grundrissform des Hauses, die einem Bumerang gleicht. Darin werden ab nächstem Schuljahr Raupen, Puppen und Schmetterlinge unterrichtet – die Namen sollen die jeweiligen Jahrgangsstufen erhalten. Auch Pflanzungen im Schulumfeld werden auf das Thema abgestimmt, erklärte Architektin Alexandra Hirsch. Geplant ist ein grünes Klassenzimmer und auch der Bau eines Speisesaales, doch dafür ist die Finanzierung noch nicht geklärt. Nach dem Umzug soll das derzeit für die Schule genutzte Gebäude „Tannenhof“ abgerissen werden, der neue Anbau bleibt stehen.

Die Sporthalle, deren Außenhaut zurzeit rot verklinkert wird, soll künftig auch von den Kindern der Förderschule Hans-Christian-Andersen und zwei Kitas genutzt werden, die sich ebenfalls auf dem Gelände des Diakonissenhauses befinden. Auch Sportvereinen soll die Halle offenstehen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false