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Potsdam-Mittelmark: Urlaub vom Auto

8. Fahrradsonntag: Tausende erkundeten den Schwielowsee vom Sattel aus

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Schwielowsee - In vielen Familien hatte das Auto gestern mal frei: Über 2500 Menschen setzten beim mittlerweile 8. Fahrradsonntag am Schwielowsee auf Pedalkraft statt auf PS. Bei spätsommerlichem Wetter erkundeten sie die Region, genossen die Natur und ließen sich hier und da nieder, denn immer wieder warteten am Wegesrand kleine Attraktionen auf die Radler. Der Fahrradsonntag bildete Aktivposten des Schwielowsee-Festivals - nach dem Gros an Kultur in der vergangenen Woche ging es also noch einmal sportlich zu.

Die Schwielowseer Fahrrad-Gemeinde wächst. Das wurde bereits vor dem Start an der Geltower Baumgartenbrücke deutlich. Hunderte waren schon am Vormittag mit ihren Drahteseln angereist: manche auf älteren Modellen, die durch ihr klapperndes Schutzblech durchaus einen eigenen Charme entfalten, andere auf professionellen Mountainbikes. Kinder drehten ihre Runden, Senioren begrüßten klingelnd Freunde und Bekannte. Ein Zulauf, über den sich Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) nur freuen kann. „So viele waren es noch nie“, sagte sie strahlend und noch vom Flair der Festivalwoche, besonders aber des Samstagabends, beeindruckt.

Der „Feuerzauber auf dem Schwielowsee“ hatte eine glänzende Premiere gefeiert: Von fünf Passagierdampfern der Weißen Flotte aus konnten die Besucher den See zwischen beleuchteten Ufern und zu klassischer Musik bei Nacht erleben. Die Touren führten von Caputh nach Werder und zurück nach Ferch, wo der Wasserskiverein im Dunkeln fuhr – in präparierten Anzügen selbst leuchtend. Den Höhepunkt bildete ein Feuerwerk über dem Wasser. „So etwas hat unsere Gemeinde noch nie gesehen“, so Hoppe. Obwohl eine solche Festivalwoche immer auch ein Kraftakt sei, soll es im nächsten Jahr eine Neuauflage geben.

Bereits im Vorfeld hatte man sich auch mit der Stadt Werder abgestimmt, so wurde für den Fahrradsonntag gemeinsam die Route ausgearbeitet: Die große Runde führte bis auf den Wachtelberg und dann weiter nach Wildpark-West. Neben Werderaner Bürgern radelte auch der Marketing-Chef der Blütenstadt, Walter Kassin, mit. Touristisch gesehen, sagt er, gebe es längst keine Gemeindegrenzen mehr. „Wenn wir in Werder ausgebucht sind, verweisen wir die Gäste hierher weiter." Gemeinsame Projekte zwischen den beiden Kommunen könnten schließlich auch größere Vorhaben wie die Initiative „Potsdamer und Brandenburger Havelseen“, an der acht Städte und Gemeinden beteiligt sind, befruchten.

Es war eine lange Karawane, die von Ort zu Ort pilgerte. Am Capther Gemünde wurde mit der Fähre übergesetzt und nach einer Stärkung durch den Förderverein der Einstein-Grundschule mit Kaffee und Kuchen ging es weiter in Richtung Ferch. Vorher wurde noch ein Abstecher zur Schützengilde unternommen, die auf ihrem Gelände an der Flottstelle ein Vereinspokalschießen veranstaltete. Mittagessen in Ferch, Nachmittagskaffee in Petzow – umrahmt von Auftritten der Dixieland-Combo „Alte Wache“ – und ein Glas Wein in Werder. Zwischendurch luden Obstikistenbühne, Bonsaigarten oder der Petzower Schlosspark zum Verweilen ein. Thomas Lähns

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