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Von Hagen Ludwig: VBB-Konferenz: Hoffnung und Ernüchterung

Keine Chance für RE 1 nach Schönefeld / Mehr Komfort in den Zügen / Buskonzept für Region Teltow

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Potsdam-Mittelmark - Hoffnung aber auch Ernüchterung brachte die gestrige Regionalkonferenz des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) für die Gemeinden des Potsdamer Umlands. So musste Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) enttäuscht zur Kenntnis zu nehmen, dass an eine direkte Bahnanbindung seiner Stadt an den künftigen Großflughafen Schönefeld bisher nicht gedacht wird. Wie berichtet, hatte Schröder im Vorfeld vorgeschlagen, stündlich einen zusätzlichen Zug der stark frequentierten RE-1-Linie von Magdeburg über Werder (Havel) auf dem Berliner Außenring direkt zum Flughafen zu leiten. Für diese Variante sieht die Landesregierung derzeit jedoch keinen Bedarf. Für eine weitere Direktanbindung an den Flughafen seien Fahrgastzahlen notwendig, die es in Brandenburg derzeit nicht gebe, sagte der Abteilungsleiter des Infrastrukturministeriums, Egbert Neumann. Deshalb sei eine solche Linie auch nicht in die jüngsten Ausschreibungen aufgenommen worden. Neumann räumte jedoch ein, dass man die Bedarfsentwicklung weiter beobachten werde.

Auch die Gemeinden Michendorf und Schwielowsee müssen sich wohl damit abfinden, dass sie ihre direkte Bahnanbindung mit der Regionalbahn 22 nach Schönefeld verlieren. Auf der VBB-Konferenz wurden noch einmal die Pläne erläutert, die RB 22 ab Dezember 2011 von Berlin-Friedrichstraße nach Potsdam-Hauptbahnhof und dann weiter über Golm und den Berliner Außenring schneller nach Schönefeld fahren zu lassen. Ein möglicher Halt auf den oberen Gleisen des Bahnhofs Potsdam-Pirschheide wird noch geprüft. Als Ersatz soll eine RB 23 von Michendorf über Ferch und Caputh zum Potsdamer Hauptbahnhof fahren. In Michendorf soll die RB 23 zudem mit dem RE 7 verknüpft werden, der durch Berlin nach Flughafen Schönefeld und Wünsdorf fährt.

Wenig Erfolg hatte auch der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) mit seinem Vorschlag, die beiden Bahnhöfe seiner Stadt wieder in das VBB-Tarifgebiet C aufzunehmen. „Viele Beelitzer fahren jetzt mit dem Auto nach Michendorf oder Seddin, um den günstigeren Tarif zu nutzen“, sagte Wardin. VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz erklärte jedoch, dass die derzeitigen Fahrpreiseinnahmen aus Beelitz benötigt würden. Sollte die Kommune jedoch den Ausgleich zahlen, könnte man über Wardins Vorschlag reden.

Freuen können sich indes auch die Bahnkunden des Potsdamer Umlands auf mehr Komfort in den Zügen. So will die Deutsche Bahn AG ab Dezember 2011 unter anderem auf den Regionalbahnlinien 22 und 23 und der Regionalexpresslinie 7 neue elektrische Triebfahrzeuge vom Typ Talent II der Firma Bombardier aus Henningsdorf einsetzen. Für die Regionalexpresslinie 1 werden die bisher eingesetzten Doppelstockzüge grundlegend modernisiert. Zudem soll ein Zug dann künftig 618 statt bisher 563 Plätze bieten. Das werde aber auf keinen Fall auf Kosten des Komforts gehen, versicherte Renado Kropp von der DB Regio. Neue Triebwagen der Firma Stadler wird auch die ODEG einsetzen, die künftig unter anderem die OE-Linie 33 von Wannsee über Beelitz nach Jüterbog betreibt.

Auf verbesserte Busanbindungen können künftig die Fahrgäste aus Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf hoffen. Der mittelmärkische Vize-Landrat Christian Stein (CDU) stellte auf der VBB-Konferenz das Buskonzept TKS für diese Region (PNN berichteten) vor. Es verspricht unter anderem bessere Verbindungen nach Berlin und Potsdam, einen einheitlichen Takt und eine optimale Verknüpfung mit der Bahn. Demnächst soll dieses Konzept dem Kreistag vorgelegt werden, um dann gemeinsam mit den Kommunen die Finanzierung klären zu können, so Stein.

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