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RSV Eintracht in Potsdam-Mittelmark: Verdacht auf Munition im Boden: Bomben verhindern Sport
Der RSV Eintracht, der größte Sportverein in Potsdam-Mittelmark, kann die Fläche neben seinem Vereinsgelände nicht zusätzlich nutzen. Ursache dafür ist der Verdacht, dass sich dort Kampfmittel befinden sollen. In fünf Jahren weiß man mehr - vielleicht.
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Stahnsdorf - Der Sportverein RSV Eintracht 1949 Stahnsdorf will vom Bund Flächen neben dem Vereinsgelände pachten, um dem stetig steigenden Bedarf an Sportflächen in der wachsenden Gemeinde gerecht zu werden. Doch daraus wird in den kommenden Jahren nichts.
In einer Antwort an die Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) teilte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vor wenigen Tagen mit, dass man eine dem Gemeinwohl dienende Nutzung der Fläche zwar grundsätzlich unterstütze. Die Fläche diene jedoch teilweise als Ausgleichsfläche für Baumaßnahmen der benachbarten Polizei-Reiterstaffel, sodass – wenn überhaupt – nur ein Teil an den Verein abgegeben werden könne. Daneben bestehe der Verdacht, dass auf dem Gelände noch Kampfmittel liegen. Die nötigen Untersuchungen könnten der Bundesanstalt zufolge nicht vor 2020 abgeschlossen sein. „Ich bitte um Ihr Verständnis, dass die Bundesanstalt daher derzeit dem Interesse des RSV Eintracht nicht nähertreten kann“, so Bundesanstalts-Sprecher Jürgen Gehb in dem Schreiben.
Räumung soll vor 2020 nicht abgeschlossen sein
Andrea Wicklein begrüßt die grundsätzliche Bereitschaft zur Umnutzung der Fläche, kritisiert jedoch, dass eine Beräumung nicht vor 2020 abgeschlossen sein soll. „Das ist viel zu lange. Ich erwarte deshalb vom Bund, dass er die eigenen Flächen zügig beräumt und mögliche Risiken ausschließt“, so Wicklein. Sie werde dieses Problem in den anstehenden Bundestagsdebatten zur Munitionsberäumung in den Ländern ansprechen. Am 5. März soll es ein Spitzentreffen zum Problem der finanziellen Beteiligung von Bund und Ländern bei Bombenentschärfungen geben.
Der stellvertretende SPD-Ortsvorsitzende Dietmar Otto forderte vom Bund, Stahnsdorf mit dem Problem nicht allein zu lassen. Der RSV Eintracht 1949 e.V. ist mit mehr als 3000 Mitgliedern der größte Sportverein im Landkreis Potsdam-Mittelmark und einer der mitgliederstärksten Sportvereine im Land Brandenburg. Trainiert wird auf dem großen vereinseigenen Gelände an der Stahnsdorfer Heinrich-Zille-Straße, wo sich auch die Geschäftsstelle des Vereins befindet, sowie in Hallen und auf Plätzen der drei Partnergemeinden Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf, das in der vergangenen Woche seinen 15 000. Einwohner begrüßt hat.
Brandenburg braucht mehr Hilfe beim Kampf gegen Kampfmittel: Lesen Sie mehr dazu HIER.
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