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Brandenburg braucht mehr Geld vom Bund: Unterstützung im Kampf gegen Blindgänger
Brandenburg braucht mehr Unterstützung vom Bund, um Munition aus dem Zweiten Weltkrieg zu beseitigen. Der Bund stellt sich allerdings quer.
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Potsdam - Brandenburg fordert mehr Geld vom Bund für die Beseitigung von Munitions-Altlasten und Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. Seit 1991 habe das Land rund 347 Millionen Euro für die Kampfmittelbeseitigung ausgegeben, sagte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Mittwoch in der Fragestunde des Landtags. Nur ein Drittel der Kosten habe der Bund übernommen, zwei Drittel seien beim Land geblieben. Noch immer würden 350.000 Hektar zivil genutzter Landesfläche in der Mark als "Munitionsverdachtsfläche" eingestuft.
Im Bundesrat startete Brandenburg daher zusammen mit Niedersachsen eine Initiative, den Bund finanziell stärker in die Pflicht zunehmen. Auch im Bundestag soll um eine Mehrheit für eine Änderung des Munitionsaltlastengesetzes geworben werden. "Wir brauchen jeden Cent", betonte der Minister.
Brandenburg hat die meisten munitionsbelasteten Gebiete
Bislang zahlt der Bund nur auf eigenen Grundstücken und für die Beseitigung von sogenannter "reichseigener" Munition. Für Bomben, die im Krieg von den Alliierten abgeworfen wurden, muss das Land allein aufkommen.
Brandenburg gilt als das Bundesland mit dem höchsten Anteil munitionsbelasteter Gebiete. Ende 2013 waren nach Angaben des Innenministeriums zwölf Prozent der Landesfläche mit Blindgängern sowie Artillerie- und Infanterie-Kampfmitteln kontaminiert. Dabei sind ehemalige Militärliegenschaften wie Truppenübungsplätze nicht einbezogen.
Neben Oranienburg ist die Landeshauptstadt Potsdam besonders von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg betroffen, zuletzt mussten kurz vor Weihnachten und Anfang Januar zwei Bomben entschärft werden. Weil sich der Zustand der Blindgänger zunehmend verschlechtert, muss immer häufiger am Fundort gesprengt werden. Großflächige Evakuierungen sind die Folge.
Haiko Prengel
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