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Potsdam-Mittelmark: Vergessenem Maler auf der Spur
In Nuthetal wird an Paul Matthes erinnert
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Nuthetal - „Himmelreich“ nannte der Maler und Grafiker Paul Oskar Matthes (1872-1956) sein Gemälde aus den 1920er Jahren. Es zeigt die Sicht von der markanten Landzunge des Großen Wentorfs auf die Einfahrt ins Caputher Gemünde und Häuser des gegenüberliegenden Obstbauerndorfes. Auch dieses Bild könnte im Herbst 2013 in Bergholz-Rehbrücke in einer Ausstellung über das Wirken des Künstlers im havelländischen Raum zu sehen sein. Dafür wird jetzt weiter nach Informationen über den Maler und weiteren Werken gesucht. „Wir wissen bisher nicht viel über den Maler, der seit Mitte der 20er Jahre in Potsdam und seit Ende der 40er Jahre in Bergholz-Rehbrücke gelebt hat“, sagt der Nuthetaler Kunstliebhaber Siegfried Jahn. Gemeinsam mit Helmut Nega, der die Idee für die Ausstellung hatte, tritt er deshalb nun an die Öffentlichkeit. Beide wollen auf den Maler, der 30 Jahre im Raum Potsdam gelebt und gearbeitet hat, aufmerksam machen. Ältere Einwohner könnten sogar noch persönliche Erinnerungen an Begegnungen mit Matthes haben. Darauf hoffen die Initiatoren.
So viel steht fest: Matthes war Autodidakt, im ostpreußischen Königsberg geboren zog es ihn 1901 in das Heimatland seines niederländischen Vaters. 1907 ging er in die Schweiz und gründete in Luzern den „Kunstverlag und Druck Paul Matthes“. Kupferstiche, Postkartenserien und Leporellos entstanden. Der 1. Weltkrieg unterbrach sein Schaffen. Nach dem Krieg wieder in Luzern scheint er eine Lehrtätigkeit aufgenommen zu haben. Seit Mitte der 20er Jahre hielt er sich in Potsdam auf und wurde Mitglied des Kunstvereins. Verheiratet war er mit Edith Bender, einer Frau des Kunstgewerbes – beide liebten das Wasser und lebten zeitweise auf einem Hausboot. Das spiegelte sich im künstlerischen Schaffen wider. „Besonders die Morgenstimmung am Wasser und Potsdamer Sehenswürdigkeiten hielt Matthes im Bild eindringlich fest“, erklärt Jahn.
Ende der 40er Jahre zog Matthes in die Rehbrücker Feldstraße. Auf dem Grundstück seines Schwagers bewohnte der Künstler ein Gartenhaus mit seiner Frau. So sei es im Kirchenbuch festgehalten. Nicht bestätigt wurde bisher eine Information, wonach Matthes bis zu seinem Tod an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee gelehrt haben soll.
Wer Hinweise zur Biographie und dem Verbleib von Werken Paul Matthes geben kann, erreicht Siegfried Jahn unter Telefon (033200) 81251 oder s.w.jahn@t-online.de und Helmut Nega unter (033200) 50696 oder E-Mail helmut.nega@web.de. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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