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Potsdam-Mittelmark: Verkehrsclub kritisiert Teufelskreisel Teltow denkt im „Rübchen-Horizont“

Teltow - Der geplante Bau eines Kreisverkehrs in direkter Nachbarschaft der S-Bahn-Freihaltetrasse von Teltow nach Stahnsdorf sorgt weiter für Ärger. Jetzt hat sich auch der Verkehrsclub Deutschland VCD gegen die Entscheidung der Stadt Teltow und des Landesbetriebs für Straßenwesen gewandt, den Kreisel an der Ruhlsdorfer Straße bauen zu wollen.

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Teltow - Der geplante Bau eines Kreisverkehrs in direkter Nachbarschaft der S-Bahn-Freihaltetrasse von Teltow nach Stahnsdorf sorgt weiter für Ärger. Jetzt hat sich auch der Verkehrsclub Deutschland VCD gegen die Entscheidung der Stadt Teltow und des Landesbetriebs für Straßenwesen gewandt, den Kreisel an der Ruhlsdorfer Straße bauen zu wollen.

„Es kann nicht sein, dass der Straßenbau einen Vorrang gegenüber der Schiene bekommt“, erklärte das Vorstandsmitglied des VCD-Landesverbandes Brandenburg, Gerhard Petzholtz. Es sei nicht nachvollziehbar, warum Teltow der Gemeinde Stahnsdorf mit dem Teufelskreisel einen Bahnanschluss verbaue. „Die Verantwortlichen müssen sich der Verpflichtung gegenüber ihrer Nachbargemeinde bewusst sein und den Rübchen-Horizont erweitern“, so Petzholtz.

Der Teltower S-Bahnhof sei von Anfang an so konzipiert worden, dass man die Schienen bis nach Stahnsdorf weiterführen könne. Dafür sei beim Bahnhofsbau die Brücke der Mahlower Straße aufwendig angehoben worden. Gleiches drohe nun an der Ruhlsdorfer Straße, wenn der geplante Kreisverkehr gebaut werde. Zur Fortführung der Schienen bis nach Stahnsdorf sei bislang eine einfache Brücke an der Ruhlsdorfer Straße vorgesehen gewesen, die nach dem Bau des Kreisverkehrs nicht mehr möglich sei, so Petzholtz. Er erinnerte daran, dass die Teltower ihre S-Bahn heute nur nutzen können, weil über Jahre darauf geachtet wurde, dass die Trasse frei blieb. Erst seit 2005 fahren hier Züge. Perspektivisch könnten die Schienen bis nach Stahnsdorf verlängert und an die stillgelegte Friedhofsbahn angeschlossen werden, die bis nach Wannsee führt.

Wie berichtet haben die Mitglieder des Teltower Hauptausschusses dem Bau des Kreisels aber bereits zugestimmt. Eine Abstimmung aller Stadtverordneten soll es nicht mehr geben. Demnach werden sich Stadt und Land die Baukosten teilen. Aus Sicht des Rathauses verhindert der Kreisverkehr die Schienenverlängerung nach Stahnsdorf nicht. Kritiker fürchten mit dem Bau des Kreisverkehres stark steigende Baukosten für eine Bahn-Verlängerung. Das mindere die Chancen, dass die Schienen überhaupt verlängert werden – zumal der jetzige brandenburgische Verkehrsminister ausgeschlossen hat, dass sie jemals verlängert werden. Unklar ist auch, wann Geld für den Bau des Kreisverkehrs und den Ausbau der Ruhlsdorfer Straße fließen soll – jedenfalls nicht vor dem Jahr 2015. Tobias Reichelt

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