zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Verregneter Sommer würzte den Wachtelberg-Wein

Werdertag am Ende der Grünen Woche gestattet schon positive Bilanz / Vier Goldmedaillen für Geltower Fleischerei / Als nächstes lockt das Baumblütenfest

Stand:

Werder (Havel) - Der fröhlichen Stimmung tat es keinen Abbruch, dass der Werdertag auf der Internationalen Grünen Woche gestern fast ans Ende der Veranstaltung gerutscht war. So konnte schon erste Bilanz gezogen werden, und die fiel vorwiegend positiv aus. Fleischermeister Mathias Bothe aus Geltow, der bereits zum 14. Mal auf Deutschlands größter Ernährungsmesse zu Gast ist, kann zum Beispiel vier Goldmedaillen vorweisen, die er für seine Partywiener, den Bierschinken, die Fleischwurst, und die Knacker mit ganzem Kümmel bekommen hat.

Sich auf der Grünen Woche zu präsentieren, hatte schon Vater Bothe begonnen und der Sohn setzt nun die Tradition fort. Er gehöre längst zur Familie von Halle 21a, meint er. Auch wenn er nur im Raum Werder liefere, so sei die Messe unterem Funkturm doch immer wieder eine gute Empfehlung. Schließlich kämen ja auch sehr viele Besucher aus der Region. In der Fleischerei Bothe hat sich vor allem der Partyservice sehr gut entwickelt. Sogar Kongresse mit 500 Personen hat er schon ausgestattet.

Die Ölmühle Werder, die nur naturbelassene Produkte anbietet, ist erst zum zweiten Mal auf der Grünen Woche vertreten, doch man hat sich offenbar schon sehr gut eingelebt. Familie Wedow konnte viele „alte Bekannte, neue Gesichter und Prominente“ begrüßen. Es haben sich aber auch Querverbindungen zu Firmen im In- und Ausland ergeben. So wird zum Beispiel die Handelskette Edeka Produkte listen, und Agenten wollen eine Reihe der 25 Produkte an ausländische Betriebe vermitteln, die sie zur Weiterverarbeitung einsetzen. Auch am Stand von Werder Feinkost ist Katrin Hausmann hochzufrieden. Das Bioketchup und das zuckerfreie Produkt, die im vorigen Jahr neu eingeführt wurden, haben sich bestens bewährt und so kann die neue Runde mit einem „Italiano Nudel Ketchup“ bestritten werden. Es ist verstärkt mit Käse angereichert und schmeckt sehr würzig.

Der Müller-Thurgau vom Werderaner Wachtelberg gibt sich in diesem Jahr sehr messefreundlich, nämlich besonders fruchtig und spritzig. Den Berg hat Winzer Manfred Lindicke von der Stadt gepachtet und holt nun aus dem nördlichsten von der EU anerkannten Weinberg das beste heraus. Gegen den verregneten Sommer 2007 hat er absolut nichts einzuwenden. Denn der Regen spülte mehr Mineralien in die Früchte und macht den Jahrgang nun besonders würzig. Absatzsorgen hat er ohnehin nicht, denn der 2006er ist schon längst verkauft und wohl auch ausgetrunken. Den Obstwein behält man sich in der Region vor allem für die eigenen Feste vor, erklärt Joachim Hinze, Vorsitzender des Werderaner Obst- und Gartenvereins, den es mit Unterbrechungen seit 1878 gibt. Ein Jahr später kam „Obstmucker“ Wilhelm Wils auf die Idee, das Baumblütenfest zu feiern. Da gibt es 2009 den 130. Jahrestag. In diesem Jahr wird beim Obstwein wahrscheinlich doppelt gut zugelangt, denn der 1. Mai und der Vatertag fallen zusammen.

Für den Ausflug in die Blütenstadt warben gestern nicht nur Werders Bürgermeister Werner Große während der munteren Bühnenshow, sondern auch die Baumblütenkönigin, die dann das Zepter an ihre Nachfolgerin abgibt. Noch ist die aber nicht gekürt.Hella Dittfeld

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })