MAUERTote: Verstorben am 30. 9. 1962
Unteroffizier Günter Seling aus Stahnsdorf verpflichtete sich noch vor der Einführung der Wehrpflicht in der DDR zum Militärdienst. Zuletzt gehörte er der Grenzkompanie Heinersdorf an, die an der Grenze zwischen Teltow und Berlin-Steglitz stationiert war.
Stand:
Unteroffizier Günter Seling aus Stahnsdorf verpflichtete sich noch vor der Einführung der Wehrpflicht in der DDR zum Militärdienst. Zuletzt gehörte er der Grenzkompanie Heinersdorf an, die an der Grenze zwischen Teltow und Berlin-Steglitz stationiert war. Am 29. September 1962 war Günter Seling als Postenführer einer Kontrollstreife eingesetzt. Die Sichtverhältnisse waren schlecht, es herrschte dichter Nebel. Seine Aufgabe bestand darin, unangekündigt zu überprüfen, ob sich die Grenzposten den Vorschriften entsprechend verhielten.
Als er sich dem Postenbereich eines Grenzsoldaten näherte, soll er sich durch Geräusche bemerkbar gemacht haben. Daraufhin lud der Grenzer seine Maschinenpistole durch, offenbar in der Annahme, dass es sich um einen Flüchtling handelte. Ob sich beim Durchladen ein Feuerstoß löste oder der Posten ohne Warnschuss Dauerfeuer abgab, blieb widersprüchlich.
Günter Seling wurde am Kopf schwer verletzt. Nach einer Notoperation erlag er am nächsten Morgen seinen Verletzungen. Zwar wurde er mit „allen militärischen Ehren“ beigesetzt, im Unterschied zu den anderen im Dienst getöteten Grenzsoldaten wurde Günter Selings in der DDR aber nicht öffentlich gedacht. Die Umstände seines Todes ließen das offenbar nicht opportun erscheinen.
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