Potsdam-Mittelmark: Verwirrung um abgebaute Schilder Keine Vorfahrtschilder in Peter-Huchel-Chaussee
Michendorf – Für Verwirrung bei Autofahrern sorgt die sanierte Peter-Huchel-Chaussee in Wilhelmshorst. An der Ortsdurchfahrt sind die Hauptstraßenschilder an den meisten Einmündungen abgebaut worden.
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Michendorf – Für Verwirrung bei Autofahrern sorgt die sanierte Peter-Huchel-Chaussee in Wilhelmshorst. An der Ortsdurchfahrt sind die Hauptstraßenschilder an den meisten Einmündungen abgebaut worden. Nur noch am Irisgrund und in Neu-Langerwisch ist die Vorfahrt durch Schilder geregelt.
„Ich habe seitdem schon mehrere Beinahe-Unfälle gesehen“, sagt Anwohner Joachim Dylick. Er hält den Abbau der Schilder für gefährlich – zumal auf die geänderte Vorfahrt nicht hingewiesen wurde. Auch Wolfgang Kroll kritisiert den Abbau der Schilder. „Es ist zwar grundsätzlich gut, den ,Schilderwald’ zu lichten, aber die Vorfahrt muss immer eindeutig geregelt sein“, sagte der Fahrlehrer aus Langerwisch, der auch Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Gemeinde Michendorf ist. Vom Schilderabbau in der Peter-Huchel-Chaussee sei er nicht informiert worden.
Hingegen teilte das Verkehrsamt des Kreises mit, dass die Vorfahrt gar nicht geändert wurde. Vielmehr habe man bei der Erneuerung der Straße an den meisten Einmündungen abgesenkte Bordsteine eingebaut. Wer über einen abgesenkten Bordstein fährt, muss nach der Straßenverkehrsordnung die Vorfahrt gewähren. „Da die Vorfahrt durch die jetzige Regelung nicht geändert wurde, erfolgte auch kein gesonderter Hinweis“, teilte Marion Daebel vom Straßenverkehrsamt mit.
Das ist einigen Autofahrern noch nicht klar. Und dabei ist die Straße derzeit wenig befahren, weil zwischen Goetheplatz und Forstweg noch die letzten Bauarbeiten laufen. „Zur Verdeutlichung wird in den kommenden Tagen noch eine Markierung an den Einmündungen der untergeordneten Straßen erfolgen“, so Daebel. Gemeint sind damit Haltelinien. Offenbar klärt der abgesenkte Bordstein doch nicht so einfach die Vorfahrt.
Für Anwohner Dylick würden auch die Haltelinien nicht viel ändern. „Die Bordsteine sind so weit abgesenkt, dass man gar nicht merkt, wenn man darüber fährt“, sagt er. Und eine Haltelinie sei auch keine Hilfe, wenn darauf Laub liegt oder sie im Winter unter einer Schneedecke verschwindet. Die Vorfahrt sei nicht mehr eindeutig erkennbar.
Dass die abgesenkten Bordsteine im Winter schwer zu erkennen sein könnten, stellt für die Straßenverkehrsbehörde kein Problem dar: „Bei ungünstigen Witterungsbedingungen hat sich der Kraftfahrer generell auf eine vorsichtige Fahrweise einzustellen und sollte gegebenenfalls schnell in der Lage sein, das Fahrzeug zum Stehen zu bringen.“
Anwohner Dylick kann das nicht verstehen: „Soll man jetzt auf der Huchel-Chaussee an jeder Einmündung langsam fahren und gucken, ob da der Bordstein abgesenkt ist?“ Gerade für Ortsfremde wirken die Kreuzungen jetzt, als gelte dort die Regel „Rechts-vor-Links“. Die Straßenverkehrsbehörde bestreitet, dass der Schilderabbau den Verkehrsfluss bremsen soll. Die Straßenverkehrsordnung regele, wie sich Kraftfahrer in unklaren Verkehrslagen verhalten sollen.
Vielleicht ändert sich noch etwas: Die sanierte Ortsdurchfahrt soll in der kommenden Woche verkehrsrechtlich abgenommen werden. Behörde, Bauträger und Polizei wollen sich die Situation vor Ort anschauen. Marco Zschieck
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