Potsdam-Mittelmark: Viel Spielraum für den Nachwuchs
Die Kita „Werderaner Früchtchen“ wird saniert – eine Zwischenbilanz
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Werder (Havel) - Den Spielraum findet Clara am besten, und den „Eichiraum“, benannt nach ihrer Erzieherin, den findet die Vierjährige auch sehr gut. „Aber im Schlafraum ist es noch so hell.“ Es wurden, plappert Clara, aber schon Gardinen bestellt. Noch ist nicht alles fertig im sanierten Teil der Kita „Werderaner Früchtchen“. Doch die Kinder fühlen sich bereits sichtlich wohl. Und die vier Gruppen, die jetzt im schicken Haus B wohnen dürfen, werden von den anderen Kindern ein bisschen beneidet.
Denn die Bauarbeiten sind erst knapp zur Hälfte abgeschlossen. Auf das Haus B folgt bis Herbst das Haus A. Gestern wurde der Zwischenstand mit einem „Richtfest“ gefeiert. Anders als sein komplett sanierter Nachbar ist das Haus A nicht mehr zu retten, sodass die Kinder aus den großen, neuen Fenster-Erkern in den nächsten Wochen die Abrissarbeiten beobachten können. „Die großen Bagger, die dürfen jetzt alles kaputt machen“, erläuterte Kita-Fachdienstleiterin Ulrike Paniccia kindgerecht die anstehenden Arbeiten. Ihre zweijährige Tochter besucht seit Kurzem selbst die Kita am Hohen Weg.
Anstelle des Hauses A wird ein Neubau entstehen, zwischen den sanierten Altbau und den Neubau kommt noch ein Verbinder mit Foyer und großem Mehrzweckraum. Am Schluss soll alles aussehen wie aus einem Guss, verspricht Architekt David Seidl. 1,8 Millionen Euro kosten die Bauarbeiten insgesamt. Knapp 800 000 Euro davon kommen vom Bund. Auch der Außenbereich wird umgebaut und bekommt unter anderem eine Verkehrserziehungsstrecke für kleine Radfahrer, wie Kita-Leiter Frank Schwengbeck erzählte. Ein echter Polizei-Oldtimer steht schon bereit. Bis zum Herbst soll alles fertig sein. Dann müssen die großen auch nicht mehr zwei Hausnummern weiter in den Hort ziehen.
Schwengbeck ist froh, dass er mit dem Falkenseer Architekten David Seidl viele Details abstimmen konnte. So hat der sanierte Kita-Teil große Fenster, unterschiedliche Farben und Materialien für Decken und Fußböden und mehrere Fenster auch im Dach bekommen, sodass alles hell und lebendig wirkt. Der Plattenbau aus den 80er Jahren ließ sich durch die heraustrennbaren Betonelemente den Wünschen gut anpassen, so Architekt Seidl. Die Gruppenräume sind altersgerecht farbig gestaltet. „Rot ist zum Beispiel eine Farbe, die die Kinder als erstes richtig wahrnehmen“, so Kita-Leiter Schwengbeck. Für den Erhalt des Hauses B entschied man sich auch wegen des Kellergeschosses, in dem sich nun ein Atelier, ein Sportraum, Therapieräume und ein Abstellraum für Kinderwagen befinden.
Die Stadt Werder hat insgesamt acht kommunale Kitas. Die Kita „Werderaner Früchtchen“ wird von rund 200 Kindern besucht. Ein weiteres Kita-Großprojekt ist in Töplitz geplant, wo der marode Altbau bis 2013 für 1,8 Millionen Euro von einem Kitaneubau abgelöst werden soll. Fachdienstleiterin Paniccia ist froh, dass sie dank ihrer Tochter Romina die kommunale Kinderbetreuung auch aus der Perspektive der Eltern kennenlernen kann. So musste sie auch für mehrere Monate eine Tagesmutter in Anspruch nehmen, bevor sie den ersehnten Kita-Platz bei den Werderaner Früchtchen bekam. Henry Klix
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