Potsdam-Mittelmark: Viel weniger Wohnungseinbrüche
Polizeibilanz für 2009: Kriminalitätsrate in Werder und Beelitz um 13,5 und 9,5 Prozent gesunken
Stand:
Werder (Havel) / Beelitz - Im Bereich der Polizeiwachen Werder (Havel) und Beelitz ist die Kriminalitätsrate im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zu 2008 sank sie um 13,5 Prozent in Werder und 9,5 Prozent in Beelitz. Das geht aus der gestern veröffentlichten Jahresbilanz des zuständigen Schutzbereiches Brandenburg hervor. Drastisch abgenommen hat im Bereich Werder vor allem die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche. 2008 wurden noch 118 Einbrüche gezählt – im vergangenen Jahr waren es nur noch 49. Im Raum Beelitz sank die Zahl nicht ganz so drastisch von 86 Fällen (2008) auf 56 (2009). Die Polizei führt diesen Erfolg auch darauf zurück, dass im vergangenen Jahr im Bereich Schwielowsee eine Tätergruppe gefasst werden konnte, der mehrere Serieneinbrüche nachzuweisen waren.
Auch die Kfz-Diebstähle sanken in Werder von 54 auf 33 und in Beelitz von 55 auf 45. Insgesamt habe sich laut Schutzbereichsleiter Sven Bogacz eine Symbiose von modernen Ermittlungsmethoden, operativen Maßnahmen und Prävention bewährt. Diese erfolgreiche Strategie bei der Bekämpfung der Kriminalitätsbrennpunkte soll auch in diesem Jahr fortgesetzt werden.
Fortgesetzt hat sich im vergangenen Jahr auch der Rückgang der Gewaltkriminalität. Im gesamten Schutzbereich, zu dem neben Werder und Beelitz auch Brandenburg an der Havel und Bad Belzig gehören, sank die Zahl der Gewaltdelikte um 12,8 Prozent – damit wurde der niedrigste Stand seit sieben Jahren erreicht. Zur Gewaltkriminalität zählen unter anderem räuberische Erpressung sowie schwere und gefährliche Körperverletzung. Auffallend ist, dass von den ermittelten 397 Tatverdächtigen 153 unter 21 Jahre alt waren. Das sind weniger als 2008, doch nach wie vor sei ihr Anteil sehr hoch, so Bogacz. Die auf einzelne Zielgruppen abgestimmte Arbeit zur Gewalt- und Drogenprävention soll deshalb fortgesetzt werden. Im Schutzbereich Brandenburg gibt es bereits 19 Schulpartnerschaften und enge Kooperation mit 80 Schulen.
Im Gegensatz zum allgemeinen Trend ist die Zahl der Farbschmierereien im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Im Schutzbereich wurden insgesamt 2660 Fälle registriert. Die Aufklärungsquote erhöhte sich von gut 20 auf 25 Prozent.
Auch im Bereich der sogenannten politisch motivierten Kriminalität verzeichnete der Schutzbereich im vergangenen Jahr einen Anstieg von knapp elf Prozent auf 140 Delikte. Den Hauptanteil bilden ganz klar Straftaten der rechten Szene. Meist sind es sogenannte Propagandadelikte wie das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Allerdings gab es auch drei Gewaltstraftaten mit rechtsextremen Hintergrund. Zwei davon haben sich laut Polizeisprecher Torsten Ringel während des Werderaner Blütenfestes 2009 ereignet. Der rechtsextreme Hintergrund sei erst im Zuge detaillierter Ermittlungen deutlich geworden, so Polizeisprecher Torsten Ringel. Nach wie vor seien permanente Wachsamkeit und entschlossenes Handeln aller demokratischen Kräfte im Kampf gegen den Rechtsextremismus geboten, so Bogacz. Hagen Ludwig
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