Potsdam-Mittelmark: „Vieles ist ausbaufähig“
Recura-Chefin wirft größtem Berliner Krankenhausträger mangelnde Kooperationsbereitschaft vor
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Recura-Chefin wirft größtem Berliner Krankenhausträger mangelnde Kooperationsbereitschaft vor Von Steffi Kohlemann Beelitz-Heilstätten. „Die gesundheitliche Versorgung ist ja ein spannendes Feld für das Zusammengehen und Zusammenwirken von Berlin und Brandenburg. Und sehr Vieles hier ist ausbaufähig.“, meint Uta Ernst, Geschäftsführerin der Recura Kliniken GmbH. Anlass des kritischen Kommentars war ein Besuch von Brandenburgs Gesundheitsminister Günter Baaske und Berlins Gesundheitssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner in der Neurologische Reha-Klinik in Beelitz-Heilstätten. Mit recht klaren Worten wandte sich Ernst an die Berliner Gesundheitssenatorin: Mit Sorge betrachtet die Recura-Chefin die Aktivitäten des größten Berliner Krankenhausträgers im vergangenen Jahr. Die Kooperationsbereitschaft mit Rehabilitationskliniken des Umlandes sei aufgrund „sehr einseitiger Vertragsbeziehungen“ zurückgegangen. Hingegen seien die Bemühungen um stabile, patientengerechte Kooperationen mit anderen Krankenhausträgern in Berlin und mit Einrichtungen der ambulanten Rehabilition bereits jetzt sehr erfolgreich und würden auch weiter ausgebaut, betonte Ernst gegenüber der Senatorin. Sie ergänzte die Bitte, „dazu beizutragen, dass alte und neue Mauern und Zäune in den Köpfen der regionalen Versicherungsträger solche, von beiden Seiten gewollten Kooperationen nicht unnötig behindern“. Dankende Worte richtete Uta Ernst an Minister Baaske für die gute Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und dem Landkreis. „Wir hoffen auf eine Fortsetzung dieser guten Kooperation, wenn es jetzt darum geht, verstärkt zu fachlichen und regionalen Verbundsystemen zu kommen und integrierte Versorgungsstrukturen aufzubauen.“ Jutta Hoffmann, Leiterin der Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe nutzte den Besuch von Knake-Werner und Baaske, um auf das Problem ihrer Ausbildungsstätte aufmerksam zu machen. Durch das neue Altenpflegegesetz, das die Tätigkeit des Altenpflegers nicht mehr als Sozialberuf sondern als Gesundheitsberuf versteht, fehle es für das neue Ausbildungsjahr (Beginn 1. Oktober) massiv an Ausbildungsplätzen. Nach zwei Jahren Schule zählt das dritte als sogenanntes Praxisjahr. Dieses hat den betroffenen Pflegeheimen bislang nichts gekostet, muss durch die neue Regelung nun aber durch die Einrichtungen mitgetragen werden. Platz bietet die Akademie für 22 Schüler, 27 Bewerber gibt es. Doch nur ein Pflegeheim hat bislang zugesagt, einen Auszubildenden und damit auch die Kosten zu übernehmen. Der Rundgang der Gäste durch die einzelnen Abteilungen erfolgte durch Prof. Jörg Wissel, dem ärztlichen Direktor und Chefarzt der Neurologie, Dr. Olaf Lück, Chefarzt der Frührehabilitation und Dr. Georg Ebersbach, Chefarzt der Parkinson-Klinik. Die Mediziner gaben einen kleinen Einblick in die tägliche Arbeit der Ärzte und des Personals.
Steffi Kohlemann
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