Potsdam-Mittelmark: Viertelstunden-Takt für Regionalexpress 1 im Gespräch

Potsdam / Werder (Havel) - Der Takt des Regionalexpresses RE 1 soll möglicherweise von 30 auf 15 Minuten verkürzt werden. Eine entsprechende Möglichkeit soll bei der nächsten Ausschreibung des sogenannten „Stadtbahnnetzes“ im Abschnitt Potsdam-Berlin offengehalten werden, erklärte gestern Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD). Er reagierte damit auf eine Anfrage der Werderaner Landtagsabgeordneten Saskia Funck (CDU). Die hochfrequentierte Bahnlinie ist Bestandteil des „Großen Bahnvertrages“, der 2012 ausläuft.

Funck hatte – mit Blick auf die wachsende Zahl der Fahrgäste – nachgefragt, wann der RE1-Takt der Nachfrage angepasst wird. Dies ist laut Dellmann bereits geschehen, im Abschnitt zwischen Brandenburg (Havel), Werder (Havel) und Potsdam werde in der Hauptverkehrszeit zum 30-Minuten-Takt stündlich eine zusätzliche Fahrt angeboten.

„Die Landesregierung orientiert sich bei der Bemessung der Angebote im Schienenpersonennahverkehr im Interesse aller Fahrgäste an den verkehrlichen Erfordernissen und der ökonomischen und betrieblichen Durchführbarkeit“, so Reinhold Dellmann. Man werde über die erfolgten Maßnahmen hinaus „mit der Ausschreibung des Stadtbahnnetzes eine Option zur Verdichtung im Abschnitt Berlin-Potsdam auf 15 Minuten erhalten“. Laut Dellmann könnte der Takt ab Dezember 2011 verdichtet werden, wenn der entsprechende Bedarf besteht.

Saskia Funck forderte das Land Brandenburg gestern unterdessen auf, auch am Haltepunkt Werder flexibel zu reagieren, wenn die Nachfrage so groß bleibt. „Wenn absehbar ist, dass der RE 1 weiterhin so gut ausgelastet ist, halte ich eine kürzere Taktzeit für angemessen und fordere das Verkehrsministerium auf, diese Option auch für den Abschnitt Brandenburg (Havel) – Potsdam in den Ausschreibungen vorab festzuschreiben“, so Funck gestern in einer Pressemitteilung.

Erst seit Dezember 2003 hält der RE 1 im Halbstundentakt in Werder, zuvor war die Blütenstadt nur im Stundentakt angebunden. Das Rathaus hatte jahrelang um die bessere Anbindung gekämpft, die inzwischen sehr gut angenommen wird. Henry Klix