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Potsdam-Mittelmark: Villa Bergmann steht zum Verkauf 3,9 Millionen Euro fürs Caputher Blütenviertel
Schwielowsee - Der Kaufpreis bewegt sich zwischen dem Schloss Petzow und der Villa Kampffmeyer in Potsdam: Die Villa Bergmann in Caputh steht zum Verkauf. Auf immoscout24.
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Schwielowsee - Der Kaufpreis bewegt sich zwischen dem Schloss Petzow und der Villa Kampffmeyer in Potsdam: Die Villa Bergmann in Caputh steht zum Verkauf. Auf immoscout24.de werden 3,9 Millionen Euro für die Caputher Nobelimmobilie aufgerufen. Das Schloss Petzow soll 2,6, die Villa Kampffmeyer 5,8 Millionen kosten. Die Fabrikantenvilla an der Havel wurde vor 100 Jahren erbaut und vor zwei Jahren vom Geschäftsmann Lothar Hardt edel saniert und ausgebaut.
„Beim Kauf war ich davon ausgegangen, dass ich nach Deutschland ziehe“, so Hardt gestern gegenüber den PNN. Doch seine Immobiliengeschäfte machten es notwendig, dass er noch etwa fünf Jahre länger in Dubai bleibt, seinem derzeitigen Arbeitsmittelpunkt. „Letztes Jahr waren wir an drei Wochenenden in der Villa, die Regie ist dafür zu aufwendig“, sagte Hardt.
Er ist guter Dinge, das denkmalgeschützte Gebäude auf dem über 6000 Quadratmeter großen, parkähnlichen Seegrundstück vor dem Caputher Gemünde an den Mann zu bringen. „Caputh ist im Kommen“, so der Geschäftsmann, der hier derzeit selbst drei Bauprojekte verfolgt. Für die Villa gebe es bereits „mehrere hochrangige Interessenten“. Der Kaufpreis entspreche dem, was Kauf und Ausbau gekostet haben.
Die Villa Bergmann erstreckt sich über vier Etagen, eine Säulenterrasse und der Theatersaal sind die wichtigsten architektonischen Akzente. Im Souterrain wurde bei der Sanierung eine „Wellness-Oase“ mit Schwimmbassin eingebaut. Nach der Sanierung wurde zweimal in den Saal zu Konzerten der Caputher Musiken eingeladen. Anekdote zur Historie: 1933 wollte der Berliner Fabrikant Heinrich Bergmann seine Villa verkaufen. Als sich Joseph Goebbels um das Anwesen bewarb, nahm Bergmann Abstand von seinen Verkaufsabsichten. Überliefert ist das Zitat: „Dieser Kerl bekommt die Villa nicht.“
Lothar Hardt versicherte gestern, dass der Verkauf der Villa nichts mit seinem Engagement in Caputh zu tun habe. Vielmehr solle das Geld aus dem Verkauf in das Caputher „Blütenviertel“ investiert werden. Hardt möchte die fünf Hektar große Gewächshausbrache in der Ortsmitte zum Ökoviertel entwickeln. Die Gebäude auf dem Gelände gehören ihm schon, nicht aber der Grund und Boden. Die bundeseigene Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft will dafür 1,5 Millionen Euro haben, Hardt hält das für zu viel. Beim Potsdamer Landgericht läuft auf Hardts Antrag hin ein „Feststellungsverfahren“. Ziel: den Grund unter den Gebäuden zu erwerben. Das Gelände müsste dafür durch einen „unabhängigen“ Gutachter geschätzt werden. Damit wäre Hardt schon mal Eigentümer eines Drittels der verwertbaren Fläche. Er geht nach dem Stand der Verhandlungen davon aus, dass „bis zum Frühherbst zum gesamten Thema“ entschieden wird.
Außerdem läuft ein Bauantragsverfahren für die Villa in der Schwielowseestraße 86. Das 12 000 Quadratmeter große Grundstück, das Hardt gemeinsam mit dem Filmschauspieler Sebastian Koch gekauft hat, grenzt an einen Stichhafen zum Schwielowsee. Die Sanierung der Villa an der Straße soll der erste Schritt bei der Entwicklung des Geländes sein. Drei weitere, je 2500 Quadratmeter große Bauparzellen sind geplant: Hardt denkt darüber nach, sich in der Villenparzelle am Wasser für seine Rückkehr eine Wohnung zu reservieren.
Projekt Nummer drei ist der „Kulturbahnhof“, Hardt hat das ungenutzte Bahnhofsgebäude Caputh/Geltow gekauft und will es mit einer Ausstellungsraum, Ateliers, Restaurant und einer Wohnung ausbauen. Die Entkernung ist abgeschlossen und der Bauantrag vorbereitet, er müsse allerdings wegen besonderer Mitspracherechte im Bahnhofsbereich erst von der Deutschen Bahn genehmigt werden. Bereits am 15. Juli wird hier um 19 Uhr eine „doppelte“ Ausstellung zur regionalen Fluggeschichte eröffnet, zweiter Ausstellungsort ist das Kunstgeschoss in Werder.
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