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Haus am See zu verkaufen: Die „Villa Denkmal“ in Caputh.

© Henri Kramer

Potsdam-Mittelmark: Villen der Treberhilfe im Angebot

Immobilien werden zwangsversteigert

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Schwielowsee/Potsdam - Nach der Insolvenz der Berliner Treberhilfe 2011 werden jetzt drei ihrer wertvollsten Immobilien in Caputh und Potsdam zwangsversteigert, um die Millionen-Schulden zumindest teilweise zu begleichen. Dazu gehört die idyllisch am Templiner See gelegene „Villa Denkmal“. Dort wohnt bislang auch noch der über die Maserati-Affäre gestolperte frühere Chef der Treberhilfe, Harald Ehlert. Er hat nach wie vor einen gültigen Mietvertrag (PNN berichteten).

Auf dem Caputher Grundstück befinden sich neben der „Villa Denkmal“ auch ein Glaspavillon, den Ehlert zur Schulung von Mitarbeitern errichten ließ, sowie ein altes Bootshaus am Wasser mit Einliegerwohnung. Alle Immobilien waren unter Ehlerts Federführung aufwendig saniert und umgebaut worden. Bereits vor einem Jahr hatte der Insolvenzverwalter der Treberhilfe, Christian Köhler-Ma, gegenüber den PNN erklärt, dass es mehrere Kaufinteressenten gebe. Der Preis wurde mittlerweile noch einmal nach unten korrigiert. Laut einem aktuellen Gutachten liege der Verkehrswert bei 650 000 Euro, so Köhler-Ma. Einen Termin für die Zwangsversteigerung gibt es noch nicht.

Fest steht indes schon, dass eine weitere Caputher Immobile der Treberhilfe am 23. April vor dem Amtsgericht Potsdam unter den Hammer kommt. Es handelt sich um ein am Schwielowsee gelegenes Anwesen: gut 10 000 Quadratmeter groß, mit sanierungsbedürftigem und derzeit leer stehendem Altbau. Ehlert hatte es für die Treberhilfe im Jahr 2008 gekauft. Nach Aussagen von Insidern war der gemeinnützige Verwendungszweck mit Plänen zur Einrichtung einer psychiatrischen Einrichtung für Kinder begründet worden. Laut Gutachten gebe es dort die Genehmigung zur Errichtung einer Steganlage sowie einen Bauvorbescheid für die Errichtung von sieben Einfamilienhäusern. Der Verkehrswert für das Grundstück in der Schwielowseestraße 62 wird mit 1,1 Millionen Euro angegeben.

Mit einem Verkehrswert von 735 000 Euro ist indes das denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus in der Potsdamer Hebbelstraße 53 angesetzt – dort befand sich einst die Geschäftsstelle der Treberhilfe Brandenburg. Termin der Zwangsversteigerung für das Gebäude im Holländischen Viertel ist der 7. Mai.

Laut Köhler-Ma fordern die Gläubiger 17,5 Millionen Euro von der insolventen Treberhilfe. 4,5 Millionen davon seien sicher festgestellt – der Rest ist strittig. Mitarbeiter und Angebote des Sozial-Unternehmens wurden inzwischen von der 2011 gegründeten Neuen Treberhilfe der Diakonie übernommen. Hagen Ludwig

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