Von Thomas Lähns: Vision eines Western-Spektakels
Die Zauchwitzer Landfrauen bringen das Leben im im 350-Einwohner-Ort auf Trab
Stand:
Beeltiz - Ellen Wisniewski und ihre Landfrauen haben Großes vor: Im kommenden Jahr soll ein Western-Spektakel im Beelitzer Ortsteil Zauchwitz steigen. Die Voraussetzungen dafür sind optimal, erzählt die Ortsvorsteherin: Zwei Gruppen betreiben in dem kleinen Dorf samt seines Gemeindeteils Körzin Westernreiten als Hobby. Als Veranstaltungsort würde sich der alte Sportplatz an der Luckenwalder Straße eignen. „Das Gelände ist nie so richtig genutzt worden. Für einen Zauchwitzer Westerntag könnte man es ausbauen und Strom- und Wasseranschlüsse legen“, so die Vision der Ortsvorsteherin.
An Ideen mangelt es der Rentnerin und ihren Mitstreiterinnen nicht. Nachdem vor knapp drei Jahren die Ortsgruppe der Landfrauen gegründet worden ist, sind hier mittlerweile 34 Frauen zwischen 25 und 80 Jahren vereinsmäßig organisiert. Zusammen mit der 2008 verstorbenen Herta Höhne hatte Wisniewski die Damen des 350-Einwohner-Ortes damals angeschrieben und zur Gründungsversammlung eingeladen. Viele waren gefolgt. „Die Männer haben ihre Feuerwehr – da wollten wir nicht zu Hause sitzen bleiben“, schildert sie die Motivation der meisten.
Einmal im Monat gibt es die Mitgliederversammlung: Ein Treffen zum Meinungsaustausch und mit Vorträgen zu wechselnden Themen im Dorfgemeinschaftshaus. Dabei schaut man durchaus über den Tellerrand und diskutiert so gewichtige Themen wie den Klimawandel oder die Europäische Union. Es gehe aber auch um regionale Themen wie das Problem des Rechtsextremismus auf den Dörfern. In Zauchwitz würden rechte Gesinnungen nicht offen zutage treten, auch weil es hier wenig Arbeitslose gebe, schätzt die Ortsvorsteherin. Aber man bleibe wachsam. Auch über die drohende Abschaffung der gelben Wertstofftonnen im Landkreis durch das Duale System (PNN berichteten) haben die Frauen bereits ausgiebig diskutiert und ihr Unverständnis darüber ausgedrückt.
Zurzeit bereiten die Zauchwitzer Landfrauen die Weihnachtsfeier vor. Für das nächste Jahr ist außerdem ein Sportkurs geplant. Unter fachlicher Anleitung einer Physiotherapeutin wollen die Landfrauen Gymnastik betreiben. „Wir backen nicht nur Kuchen und feiern Feste“, unterstreicht Ellen Wisniewski. Manchmal kommt es aber auch auf solche kleinen Sachen an, wenn zum Beispiel die Landfrauen die Verköstigung der Gäste bei Veranstaltungen der „Reisekugel“ übernehmen. Dabei handelt es sich um ein Reise- und Tourismusmuseum in der Dorfstraße, das sich zurzeit im Aufbau befindet, hin und wieder aber schon mal öffnet.
Bei all den Projekten der Landfrauen ist der Zauchwitzer Westerntag Ellen Wisniewski ein besonderes Anliegen. „Wenn man sieht, mit welcher Leidenschaft die Leute das hier betreiben, kann man ins Schwärmen geraten“, sagt die Seniorin. Die Stadt Beelitz und ihre Ortsteile haben sich längst zum Reitermekka gemausert: Mit knapp 20 Pferde- und Reiterhöfen sowie mittlerweile insgesamt 60 Kilometer erschlossener Reitwege würde ein solches Ereignis der Spargelstadt gut stehen, findet die Zauchwitzer Ortsvorsteherin.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: